(Heyne Verlag, ISBN 978-3453640504)
Zur Band DEPECHE MODE muss man wohl nichts mehr sagen - oder gibt es jemanden, der diese britische Band nicht kennt? Nein, wusste ich doch. "Wie alles begann", das ist die Devise bei dieser Biografie. Als Ausgangspunkt und immer wiederkehrender roter Faden wird die Heimatstadt Basildon immer wieder erwähnt, eine Stadt aus der Retorte in der Nähe von London, die sich maßgeblich auf die Psyche der Jugend und natürlich auch auf deren Musik niederschlug. Basildon wird am Anfang des Buches eine Menge Raum gewährt, es dauert lange, bis der Autor von der Stadt hinüberwechselt zu den Bandmitgliedern. Bis dahin ist das Ganze relativ langweilig, dann nimmt es an Fahrt auf. Auch wenn die Bandmitglieder selbst hier nicht zu Wort kommen, aber anhand von Interviews mit Wegbegleitern und Freunden füllt sich das Buch auf angenehme Weise mit jeder Menge Informationen, die auch ganz viele Hintergründe beleuchten. Musikalische, gesellschaftliche und menschliche Einflüsse kommen zur Sprache, man erfährt so einiges, wie das Musikbusiness Anfang der Achtziger Jahre funktionerte, und man bekommt Lust, mal wieder die alten Platten zu hören. Alles ist schon recht ausführlich, und trotzdem hätte man sich noch mehr Informationen gewünscht, zum Beispiel über die verschiedenen Touren, die hier mitunter mit einem Satz abgehandelt werden. Und schade ist es, dass 1986 Schluss ist. Aber eine Fortsetzung wird ganz zaghaft angedeutet. Hoffen wir es mal, denn es gibt ja auch nach 1986 noch jede Menge zu berichten. Wie soll man diese Kritik abschließen? Mit einem Standardsatz wie "Ein Muss für Fans von Depeche Mode" vielleicht? So ein Quatsch, denn wer sollte so ein Buch sonst kaufen. (Haiko Herden)
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