Dunkle Zeichen warf dieses Meisterwerk von Ridley Scott wahrhaft mit seiner umfangreichen Promotion voraus, als „ledigliche Vorgeschichte von Alien“ wurde er auch von einigen Kritikern belächelt. Doch stellt sich die Frage: Ist das so?
In den Hauptrollen sieht man neben der bildhübschen Noomi Rapace (Sherlock Holmes – Spiel im Schatten) auch noch Charlize Theron (Snow White and the Huntsman) und den charmanten Deutsch-Iren Michael Fassbender (Inglourious Basterds; X-Men - Erste Entscheidung). Die Handlung ist einfach erzählt: Zwei Jahre nachdem das Archäologenpaar Elizabeth Shaw (Noomi Rapace) und Charlie Holloway Wandmalereien entdeckten, die von ihnen als „Einladung“ interpretiert wurden, machen sie sich mit einem Team an Bord des Raumschiffs Prometheus auf den Weg zum vermeindlichen „Ursprung des Lebens“ und den Schöpfern der Menschheit, den sogenannten „Konstrukteuren“. Finanziert wird diese Expedition vom fast hundertjährigen und mehr als zerbrechlichen Tycoon Peter Weyland. Die wahren Absichten des Tycoons sind mehr als ersichtlich. Die Reise des Raumschiffs endet auf einem Mond eines jupiterähnlichen Planeten eines fremden Sonnensystems. Die Atmosphäre des Mondes ist für die Menschen toxisch, allein der Android Dave (Michael Fassbender) könnte hier ohne „Käseglocke“ überleben, lässt diese aber auf aus „solidarisch menschlichen Gefühlen“. Die Erforschung des Mondes führt die Besatzung schließlich zu einem unterirdischen Höhlensystem, in dem die Atmosphäre für die Menschen ungefährlich sei, laut Aussage des Androiden Dave. Natürlich ergibt die Erforschung des Höhlensystems auch einige Fundstücke. Darunter ein Behältnis mit einer schwarzen Flüssigkeit und einen Kopf von einem der „Konstrukteure“. Der Rest der Story läuft typisch Hollywood-mäßig ab. Intrigen und Dummheiten durch Teammitglieder und Dave, außerirdische Wesen, blutiger Kaiserschnitt und die Erkenntnis, dass die „Konstrukteure“ nicht das sind, was sie sein sollten. Statt den Ursprung des Lebens zu finden, entpuppt sich das Spektakel zu einem Kampf zur Rettung der Menschheit.
Der Film an sich bedient dabei so circa alle Klischees, wie sie Hollywood hervorbringen könnte. Situationen, in denen sich der Zuschauer mit der Hand gegen die Stirn schlägt und sich fragt „Wie kann man nur so blöd sein?“, unfreiwillige Komik, Ekelszenen, eine gehörige Portion Action, aber auch zur Verwunderung eine doch recht fesselnde Spannung. Zu sagen, dass der Film keine Handlung hätte oder die Vorgeschichte zu „Alien“ sei, ist eine Untertreibung. Auch wenn zugegebener Maßen der Film von der hervorragenden Schauspielkunst Michael Fassbenders lebt, ist er trotz solider vorausschauender Story durchaus fesselnd. Die Geburt des „Alien“ rückt dabei bis zur letzten Szene des Films. Vielmehr werden sich Gedanken über andere Fragen gemacht. Warum wollen die „Konstrukteure“, die Schöpfer der Menschheit ihre eigene Schöpfung nun doch vernichten? Wer hat die „Konstrukteure“ erschaffen? Neben allen Fragen, die eine Fortsetzung erhoffen lassen, gerät das „Alien“ dabei fast in Vergessenheit.
Fazit: einfache vorausschauende Handlung mit einigen Logiklücken, (zu viele?) gängige Klischees, Ridley Scotts Liebe zum Detail, würdige Charakterbesetzung, monumentaler Soundtrack. Im Großen und Ganzen ein solider Film, der wahrscheinlich jedoch nur bei Sci-Fi- und Scott-Fans Freude hervorrufen wird, diese sollte jedoch mit nicht zu hohen Erwartung an den Film heran gehen. Eine Fortsetzung ist für 2014/2015 geplant. (Writen by Mr. Reason)
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