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Maniac (Remake)

(USA 2012)

Originaltitel: Maniac
Alternativtitel:
Regie:
Franck Khalfoun
Darsteller/Sprecher: Elijah Wood, Nora Arnezeder, America Olivo, Genevieve Alexandra,
Genre: - Thriller - Horror/Splatter/Mystery


Frank Zito restauriert alte Schaufensterpuppen und er ist schizophren veranlagt, seit er in seiner Kindheit immer wieder mit ansehen musste, wie seine Mutter sich prostituierte und Drogen nahm. Deshalb ist er als Erwachsener davon besessen schöne Frauen umzubringen, sie zu skalpieren und die Haare seinen Puppen aufzusetzen, die er als Familie ansieht. Erst als er die junge Fotokünstlerin Anna kennenlernt, scheint sich sein Leben in eine bessere Richtung zu entwickeln, doch als er sich in die hübsche Frau verliebt, kann er nicht über seinen Schatten springen und die Situation eskaliert…

William Lustigs „Maniac“ gehört ganz sicher zu den Klassikern des Slasher- und Splatterfilms der 80er Jahre. Als Serienkillerfilm mit absolut nihilistischer Atmosphäre und extrem harten Gewaltszenen, sowie ohne eine Spur von zwischendurch erlösendem Humor konnte der Film sich weltweit einen Kultstatus erarbeiten, den nur wenige andere Filme für sich verbuchen können. Zahllose Regisseure bezogen sich mehr oder weniger deutlich auf „Maniac“, seien es Lucio Fulci mit „Der New York Ripper“, der das Thema ultrablutig und frauenverachtend ausbeutete oder John McNaughton mit dem zynisch-harten „Henry – Portrait Of A Serial Killer“.

Warum also mehr als 30 Jahre später ein Remake? Und würde nicht das Remake eines dem Mainstream-Publikum wohl eher unbekannten Films untergehen in der Reihe hochbudgetierter Neuverfilmungen von anderen Klassikern der 70er und 80er Jahre? Die Skepsis in der Horrorfilm-Fangemeinde war groß und wuchs ins Unermessliche, als bekannt wurde, dass „Frodo“ Elijah Wood die Haptrolle übernehmen würde. Konnte das gut gehen?

Überraschenderweise funktioniert das ganz hervorragend und „Maniac“, produziert von Alexandre Aja, dessen Name größer hervorgehoben wird als der von Regisseur Franck Khalfoun, zählt zweifelsohne zu den besseren Remakes der letzten Jahre. Das liegt zum einen am sehr intensiven und glaubwürdigen Spiel von Wood. Ich mochte ihn schon immer gerne sehen, aber mit der Rolle des Psychopathen Frank Zito eröffnet er sich ganz neue Perspektiven als Schauspieler. Sein unscheinbares Äußeres ist hier genau passend und er überzeugt absolut im Wechsel vom sympathisch-schüchternen jungen Mann zum von Schizophrenie gesteuerten Serienmörder. Ihm zur Seite steht die ausgesprochen natürlich und deswegen ebenso glaubwürdig erscheinende Nora Arnezeder als Anna. Obwohl man es natürlich besser weiß, auch ohne die Story im Detail zu kennen, wünscht man, dass Frank es mit ihrer Hilfe schafft, sich von seinem grausamen Treiben zu lösen.

Ein Remake ergibt aber auch nur Sinn – und daran scheitern die meisten – wenn dem Original in der Neuverfilmung neue Seiten abgewonnen werden. Das löst „Maniac“ mit einem genialen Trick: der ganze Filme wird aus der Sicht von Frank gezeigt. Das hat zur Folge, dass man ihn im ganzen Film, mit wenigen Ausnahmen, nur hin und wieder in Spiegelungen in Fenstern, Spiegeln oder auf Fotos sieht, dazu seine Hände und Arme, vor allem in den Mordszenen, die durch die subjektive Sicht umso intensiver wirken. Und obwohl die Szenen ausgesprochen grafisch und blutig sind, stehen sie nicht unbedingt im Mittelpunkt des Films, der eher ein Psychogramm eines Schizophrenen mit Mutterkomplex ist. Erst in den letzten 20 Minuten wird dies zugunsten von „normalem“ Serienkillerfilm und extremen Schauwerten aufgegeben. Hier kommen dann doch noch ein paar Elemente des Terrorfilms zum tragen. Insgesamt erscheint Lustigs alte Version im Vergleich horrormäßiger und weniger psychologisch, dafür aber dreckiger und Nerven zerrender. Das Remake ist etwas leichter zu konsumieren, was sicher an den kommerziellen Zwängen liegt, die Lustig nicht ganz so stark getrieben haben dürften, da bei ihm keine großen Produktionsfirmen dahinterstanden, die ausschließlich aufs Geld gucken. Neben den blutigen Szenen gibt es auch einiges an Nacktheit zu sehen, doch diese Szenen fügen sich sehr natürlich und notwendig in die Story ein und erscheinen eigentlich nie billig-voyeuristisch. Zumindest ist es unwahrscheinlich, dass diese, wie oft bei plumperen Horrorfilmen, besonders im Gedächtnis bleiben.

Der Film lebt aber außer von den guten schauspielerischen Leistungen, der blutigen Gewalt und der ungewöhnlichen Machart vor allem von einer düsteren Atmosphäre, die zwar nicht ganz so krank ist, wie beim Original, aber dem „normalen“ Filmgucker doch an die Nieren gehen dürfte. Dazu beitragen tun vor allem die Bilder eines gar nicht sonnig-lebensfreudigen Los Angeles, wie man es sonst aus Filmen und Fernsehserien kennt und eine ausgesprochen gelungene musikalische Untermalung. Der Score erinnert an frühe John Carpenter-Filme und untermalt die Stimmung des Films hervorragend. Dazu werden immer wieder bekannte Stücke eingesetzt wie das Kirchenlied „Ave Maria“ oder „Goodbye Horses“, das man aus „Das Schweigen Der Lämmer“ kennt (eine Verbeugung vor dem Klassiker?), hier in der Version von Psyche (Original von Q Lazzarus). Interessant ist auch der Verweis auf den Stummfilm-Klassiker „Das Cabinet Des Dr. Caligari“ und die dadurch aufgezeigten Parallelen zum Werk von Frank Zito. Hier haben Drehbuchautor, Produzent und Regisseur ihre Hausaufgaben gemacht und solche Anspielungen gekonnt eingebaut. Schön auch, dass die Musikstücke oft ausgespielt werden, genau, wie der Filmschnitt sich nicht an der heute vorherrschenden MTV-Ästhetik orientiert sondern auch lange Einstellungen zulässt. Natürlich sorgen die gruseligen Schaufensterpuppen auch für so manche Gänsehaut, genau wie eine teilweise gewollt unnatürliche Ausleuchtung oder Überbelichtungseffekte.

Auch, wenn mir das Original aufgrund seiner total hoffnungslosen und beklemmend-surrealen Grundstimmung etwas besser gefällt, so ist das Remake von „Maniac“ doch eine absolut positive Überraschung und aufgrund der psychologischen Aspekte in Verbindung mit derben Gewaltausbrüchen einer der härteren Filme seit längerer Zeit und absolut jedem Horrorfan zu empfehlen. Auch, weil mit knapp 90 Minuten Laufzeit niemals Langeweile aufkommt.

Überraschenderweise ist das Werk unbeschadet, das heißt ohne Schnitte, durch die Zensur gekommen, wenn auch nur bei der SPIO/JK und nicht bei der FSK. Man sollte also beim Kauf darauf achten, welche Version man in die Finger bekommt.

Die ungeschnittene deutsche Blu Ray ist bei Ascot/Elite in der „Cinema Extreme“-Reihe erschienen und liefert eine einwandfreie Bildqualität ab. Auch am Ton gibt es nichts zu kritisieren. Deutsch und Englisch, sowie deutschsprachige Untertitel sind Standard. Ebenso Standard ist das Bonusmaterial, das aus einem typischen Interview/Behind The Scenes-Making Of und einigen Trailern besteht, sowie einem kurzen Grußwort vor dem Film. (A.P.)



Alles von Franck Khalfoun in dieser Datenbank:

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- P2 - Schreie im Parkhaus (USA 2007)
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