(KiWi, ISBN 3462044419)
Oskar Wrobel ist Besitzer eines Clubs auf der Hamburger Reeperbahn, doch heute, an Silvester ist der letzte Abend, bevor das Gebäude abgerissen wird. Da soll es nochmal hoch hergehen. Dummerweise kommt ausgerechnet heute Kiez-Kalle auf ihn zu. Der Ex-Zuhälter hatte Oskar vor einiger Zeit Geld geliehen, was Oskar auch zurückgezahlt hatte. Doch nun will Kiez-Kalle Geld, 10.000 Euro, noch heute Nacht, sonst würde er Oskar nicht nur die Finger brechen. Das hat Oskar grad noch gefehlt, droht der heutige Tag schon unübersichtlich genug zu werden: Eine bekannte Musikband wird im Club spielen, seine Liebe Mathilda hat sich angekündigt, seine Freunde bringen alle ihre individuellen Probleme mit, überhaupt muss der letzte Abend geplant werden und dann kommt auch noch die Innensenatorin vorbei. Prost Neujahr...
Autor Tino Hanekamp schreibt ein Buch über einen Clubbetreiber, und da bringt er Kompetenz mit, denn immerhin ist er Mitgründer und Mitbetreiber des erfolgreichen Hamburger Clubs Übel & Gefährlich im Bunker an der Feldstraße. Das Buch ist einfach geschrieben und lässt sich zügig lesen, womit ich mit „einfach“ nicht meine, dass sich durchgängig Hauptsatz an Hauptsatz reiht, sondern dass man sich nicht unbedingt an blumiger und anspruchsvoller Sprache erfreut, sondern einfach nur an der teilweise recht schnoddrigen Geschichte. Die Stimmung schwankt zwischen Partylaune, Stress und Melancholie, es gibt berührende Momente, lustige und herzliche. Als „Kiezroman“ kann man das Ganze auch bezeichnen, wobei mir allerdings dann doch zu wenig neuralgische Punkte der Reeperbahn drin vorkommen. Soweit ich mich erinnere, ist nur die Kieztanke real, der Rest sind Fantasieläden, wohl aus rechtlichen Gründen. „SO WAS VON DA“ ist ein Buch für Zwischendurch, nichts, was einem ewig lange im Gedächtnis bleiben wird, sondern eines, das über seine ganze Lesedauer Lesespaß verbreitet. Das ist ja Sinn und Zweck eines Unterhaltungsromans, insofern: Leseempfehlung! (Haiko Herden)
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