Earthquake In Tokio(USA 2008)Originaltitel: Monster Alternativtitel: Monster Regie: Eric Forsberg, Erik Estenberg Darsteller/Sprecher: Erin Evans, Sarah Lieving, Justin L. Jones, Kazuyuki Okada, Yoshi Ando, Jennifer Kim, Hiroshi Ueha, Genre: - Horror/Splatter/Mystery
|
2003. Zwei amerikanische Journalistinnen wollen in Tokio eine Reportage über die Globale Erwärmung drehen, doch plötzlich gibt es einen gigantischen Oktopus, der unter der Stadt Angst und Schrecken verbreitet. Die beiden Frauen laufen durch die Stadt und wissen nicht, was sie tun sollen...
Diesen Film würde ich als die größte Verarschung der Mockbuster-Firma Asylum bezeichnen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass der Film mehr als den Preis für die Flugtickets für zwei Personen nach Tokio gekostet hat. Die beiden Frauen, die man nur anhand der Farben ihrer Oberteile auseinanderhalten kann, laufen in dieser Found-Footage-„CLOVERFIELD“-Variante durch die Stadt, wackeln mit ihrer Kamera und tun so, als wären sie panisch, weil irgendwas passiert. Dabei sind sie sich auch nicht zu schade, sich mitten in ein Einkaufszentrum zu stellen und so zu tun, als ob hier die große Panik herrsche, während um sie herum die Leute eigentlich einfach nur einkaufen. Und an der Stelle, an der sie dann das Monster und all die Zerstörung in der Stadt filmen könnten, zeigt Asylum dann plötzlich Schwarzbild und eine Einblendung „Kassette 2 ist leider derart beschädigt, dass man sie nicht abspielen kann, es geht weiter mit Kassette 3“ oder so ähnlich. Überhaupt sieht man keine Zerstörung, sondern nur unglaubliches Rumgewackel und jede Menge Bildstörungen. Nur anhand der Geräuschkulisse kann man erahnen, was abgeht. Und anhand einiger billiger Düsenjets und Hubschrauber und angedeuteter Tentakel per C64-CGI. Ein bisschen Qualm und Explosionen aus der Videoschnitt-Library komplettieren das Ganze dann. Zusätzlich gibt es dann noch eine deutsche Synchro, die nicht nur billig ist, sondern teilweise noch nicht einmal lippensynchron. Die Stimmen der Hauptdarstellerinnen gehen dabei sogar noch, aber alle Nebenfiguren sind derart dilettanisch, dass es gruselt. Dass dann sogar noch im Titel der deutschen Veröffentlichung des Filmes ein Fehler ist – es müsste richtig „Earthquake in Tokyo“ und nicht „Tokio“ heißen – zeigt dabei erst recht, wie wenig Mühe man sich insgesamt gegeben hat. Schlussendlich muss man sagen: Das Coverartwork ist mal wieder beiweiten das Beste an dieser ganzen Sache - mit diesem besonders quatschigen Spruch "Unzensierte Fassung". Und der Film macht nur in einer einzigen Beziehung Spaß: Zu erraten, ob es überhaupt ein Filmbudget gab oder nicht. Der absolute Tiefpunkt in der Asylum-Historie. (Haiko Herden).
P.S.: Am nächsten Morgen berichtete ich gutgelaunt meiner Frau von diesem Werk, wie schrecklich es war. Dabei kam die Erkenntnis: Immerhin hat der Film bei mir auf unerklärliche Weise gute Laune entfacht und in mir das Bedürfnis, am frühen Morgen zu reden... Und das mache ich eigentlich nie.
|