Alex, Tuck und Munch sind beste Freunde in einer kleinen Stadt in Nevada. Als eine neue Autobahn gebaut wird, soll ihr Stadtviertel abgerissen werden und ihre Eltern suchen sich neue Häuser in verschiedenen Städten, so dass ein schwerer Abschied bevorsteht. Eines Tages erhalten die Kinder merkwürdige Botschaften auf ihre Mobiltelefone. Sie machen sich auf die Suche nach der Quelle des Signals und finden einen kleinen Außerirdischen, der auf der Erde abgestürzt ist und mit Hilfe der Kinder sein verstecktes Raumschiff für die Heimreise vorbereiten möchte. Doch auch gefährliche als Bauarbeiter getarnte Männer suchen den „Echo“ getauften Außerirdischen. Und dann ist da noch die Schulschönheit Emma, die sich gegen den Willen der Jungs anschließt und diese ziemlich verwirrt, nicht nur, weil sie sich als ausgesprochen tough erweist…
Die 80er Jahre waren das Jahrzehnt, in denen einige der schönsten Jugendfilme entstanden sind, jenem Genre, in dem Jugendliche spannende Abenteuer erleben und dabei gleich ein bisschen erwachsen werden müssen und in denen Erwachsene nur unbedeutende Nebenrollen oder die Bösen spielen. J.J. Abrams hat mit „Super 8“ diesem Genre vor einigen Jahren wunderbar Tribut gezollt und das versucht auch „Earth To Echo“. Dabei werden gleich die bekanntesten Vertreter des Genres zusammengewürfelt, namentlich „E.T. – Der Außerirdische“ (der hier anhand von BMX-Rädern zitiert wird und deutliche Parallelen in der Handlung aufweist), „Stand By Me“ (die enge Freundschaft, die an der Grenze zum Erwachsenwerden auf die Probe gestellt wird) und natürlich der wundervolle „Die Goonies“ (die abenteuerliche Haupthandlung) zusammengewürfelt. Das alles natürlich zeitgemäß angepasst, damit auch die heutigen Kids damit etwas anfangen können.
Dass dies gut gelingt liegt vor allem an den wirklich großartigen Kinderdarstellern, die perfekt ausgewählt wurden und überzeugend die besten Freunde mit kleinen oder größeren Macken darstellen. Besonders liebenswert ist Reese C. Hartwig als kleiner Nerd Munch und Teo Halm wird sich wohl bald ganzen Schwärmen von Teenie-Mädchen erwehren müssen. Zuckersüß mit unwiderstehlichem Lachen ist zudem Ella Wahlestedt als Emma. Alle Kinder kommen vollkommen natürlich rüber und das, obwohl keines von ihnen bisher größere Filmauftritte hatte.
Sehr gelungen sind auch die Effekte, vor allem der kleine Echo – erinnert ein bisschen an die Metall-Eule aus dem originalen „Kampf Der Titanen“ – wirkt sehr überzeugend. Dazu gibt es noch einige Special-Effects im Stile der „Transformers“-Filme, von denen der mit dem LKW mit Abstand der spektakulärste ist. Gut ist allerdings, dass man aus „Earth To Echo“ keine reine Effekte-Orgie gemacht hat, sondern immer die Abenteuer-Handlung und die Kinder im Mittelpunkt stehen. Gut auch, dass man hieraus nicht einen 3D-Film gemacht hat, was wohl auch nur abgelenkt hätte. Ob die Umsetzung als Found Footage-Film nötig war, ist sicher Geschmackssache. Es gewinnt dem Film zumindest keine besonderen Seiten ab.
Da der Film für die ganze Familie gemacht wurde – FSK-Freigabe Ab 6 – wird es natürlich nicht gewalttätig und auch das zarte Erwachen der Pubertät wird nicht plakativ abgehandelt. Somit steht einem gemeinsamen Filmvergnügen am Sonntagnachmittag nichts im Wege. Sowohl die kleineren als auch die älteren Kinder werden Spaß haben und jung gebliebene Erwachsene – die mit den „Goonies“ aufgewachsen sind – brauchen sich nicht schämen, auch hier gut unterhalten zu werden.
Die deutsche Blu Ray ist bei Ascot Elite erschienen. Bild und Ton sind einwandfrei. Als Sprachen kann man Deutsch und Englisch wählen, dazu deutsche Untertitel.
Als Bonus gibt es einige Featurettes, ein Making Of, den Trailer und ein paar Deleted Scenes. Leider wurden für das Bonusmaterial keine deutschen Untertitel angefertigt, so dass dies zumindest für kleinere Kinder wenig Wert hat. Und warum dafür ein Pappschuber vorhanden ist, der aber nur das gleiche Artwork zeigt, wie der eigentliche Cover-Einleger, weiß sicher auch nur das Label. Insgesamt aber eine mehr als lohnenswerte Veröffentlichung, alleine schon wegen des tollen Films. (A.P.)
|