Der erste Teil aus der 10-teiligen Reihe von Krzysztof Kieslowski und auch einer der stärkeren Teile. Pawel und sein Vater sinnieren über den Tod. Der Vater ist Mathematiklehrer und ist überzeugt davon, dass man das Leben in Gleichungen packen kann, alles er- und berechenbar. Pawel stimmt mit seinem Vater überein, auch er ist ein Mathe-Ass, doch hinterfragt er die Gedanken seines Vaters, hervorgerufen durch die Denkweise seiner eher gefühlsbetonten Mutter, die von ihrem Mann getrennt lebt. Dann berechnen Vater und Sohn die Dicke einer Eisschicht auf einem See, auf der Pawel Schlittschuh laufen will. Nach ihren Berechnungen müsste das Eis das dreifache Gewicht Pawels tragen können. So zieht der Junge los, um die Schlittschuhe auszuprobieren…
„Dekalog“ ist die griechische Bezeichnung für die Zehn Gebote. Der polnische Regisseur Krzysztof Kieslowski hat zu jedem Gebot einen fast einstündigen Film gedreht, jeweils in sich abgeschlossen. Der erste bezieht sich auf „Ich bin der Herr, Dein Gott, Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“. Den Film nun aber so zu deuten, dass der Vater den Computer und seine Mathematik als Gott ansieht und dadurch für mit dem Tod seines Sohnes gestraft wird, ist aber ein bisschen platt. Kieslowski zeichnet nicht so Schwarzweiß, denn der Vater hinterfragt die Ergebnisse des Computers ja auch. Vielmehr ist das Ganze eine Frage nach der Existenz Gottes und vor allem geht es darum, dass man das Leben nicht in Formen pressen kann, denn zu viele Ereignisse beeinflussen es. Wunderbar gespielt, zu Herzen rührend, deprimierend und hoffnungsvoll zugleich, ein ganz starker Einstieg in die Dekalog-Serie.
Absolut Medien hat die zehn Filme in einer Box auf den Markt gebracht. Die Filme sind in Deutsch und Polnisch (jeweils Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 4:3. Als Extras gibt es auf einer Bonus-DVD zwei Dokumentationen über den Regisseur (82 Min. und 42 Min.). (Haiko Herden)
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