(Galiani-Berlin, ISBN 3869711086)
Der gute Andreas Dorau, den man wohl für alle Zeiten als „Fred vom Jupiter“ kennen wird, hat seine Biografie verfasst, beziehungsweise geschrieben hat sie Sven „Herr Lehmann“ Regener, und das wie immer unterhaltsam und leicht verständlich. Das nicht allzu dicke Buch besteht aus lauter ganz kurzen Kapiteln, die mit der Hauptsache, nämlich der Entstehung des unsterblichen NDW-Hits, beginnt. Zu dem Lied gibt es ja eine durchaus interessante Hintergrundgeschichte (von der ich aber auch eine etwas andere Version einer anderen beteiligten Person kenne). Dann lernt man, dass Herr Dorau nie Popstar werden wollte und die Grundstruktur einer Band verachtet, ebenso wie das typische Musikerleben (Single, Platte, Tour). Dass er Filme drehte, Performances fabrizierte und so weiter. So richtig in die menschliche Tiefe geht es dabei nicht, beispielsweise Familie, Freundinnen, Frau (so es denn all das gegeben hat) wird kaum bis gar nicht erwähnt. Dafür erhält man einen interessanten Einblick in das Leben eines Independetkünstlers, in die Arbeiten von Plattenfirmen, dem Arrangieren von Songs, und so weiter. Erwähnenswert ist noch, dass die Kapitelchen so kurz sind, dass man sie in jeweils 2-3 Minuten durchgelesen hat, was natürlich für den Lesefluss gut ist, denn man sich immer wieder: Ach, für ein Kapitel ist noch Zeit. Außerdem sind selbige nicht chronologisch geordnet, es wird hin- und hergesprungen. Am Ende legt man das Büchlein aus der Hand und hat das Gefühl: Ja, Ziellosigkeit führt früher oder später auch ans Ziel. (Haiko Herden)
|