Die Mutter der 16-jährigen Mona ist vor kurzen an Krebs gestorben,ihren Vater hatte sie niemals kennengelernt. Sie hat nur noch ihren Bruder, der bis vor kurzem noch sehr aggressiv war, jetzt aber zu Gott gefunden hat und nahezu fanatisch glaubt. Geld haben beide nicht. Die gleichaltirge Tamsin hingegen kommt aus einem reichen Elternhaus, doch dort ist auch nicht alles so wie es sein sollte. Ihre Eltern sind zerrüttet, die Schwester an Magersucht gestorben und auch sonst gibt es etliche Probleme. Die beiden freunden sich an, werden mit der Zeit sogar ein Paar, erleben einen rauschhaften Sommer, führen tiefgründige Gespräche und schwören sich ewige Treue. Doch irgendwann geht auch jeder Sommer mal zu Ende...
“SUMMER OF LOVE” ist eine jener Coming-of-Age-Dramen, die das Heranreifen als problematisch zeigen. Als Erwachsener guckt man sich einen solchen Film an und entweder denkt man sich, was das für ein an den Haaren herbeigezogener Kram ist, oder man erinnert sich noch an seine eigene Jugend und dass man nicht immer bei klarem Verstand war, dass man mitunter sehr fatalistisch war und dass man solche Liebesschwüre in Form von „Wenn du mich verlässt, dann töte ich dich“ als romantisch betrachtete. Letztendlich läuft der Film in nicht allzu überraschenden Bahnen, doch sehenswert wird er durch tolle Kameraarbeit und daraus resultierenden wunderschönen, sehr ästhetischen, manchmal fast schon experimentellen Bildern. Die Hauptdarstellerinnen sind ebenfalls bemerkenswert und spielen ihren Selbstfindungsprozess sehr gut. Trotz allem würde ich den “THE VIRGIN SUICIDES” weiterhin bevorzugen. (Haiko Herden)
|