In Böhmen herrscht ein sehr harter Winter. Kälte und Schnee plagen die Bewohner. Doch als sei das nicht bitter genug, gibt es noch die fiese Truppe rund um Kozlik, die die Einwohner und Durchreisende überfallen, ausraubt und manchmal auch tötet. So wird beispielsweise der Sohn eines sächsischen Adligen gefangen genommen, und auch die hübsche Marketa wird entführt. Als endlich der Frühling gekommen ist, entsendet der König Truppen, um Kozlik und seine Mannen zu vernichten. Allerdings hat Marketa sich inzwischen in Kozliks Sohn verliebt und auch der entführte Adelssohn, Christian, ist mit Kozliks Tochter zusammen. Und sie wollen nicht, dass sich etwas daran ändert...
Dieser tschechische Film aus dem Jahr 1967 ist kein Film, den man nebenbei guckt. Auch ist er kein Film, den man mit einem angenehmen Gefühl konzentriert guckt. Das ist wohl ein Paradestück für einen Arthouse-Film, nämlich, um es platt zu sagen, ein anstrengendes Werk, dem man sich ergeben muss. Das ist schwere Kost, die dem Zuschauer etwas abverlangt, zu dem man kein Popcorn essen, sondern lieber einen schweren Rotwein goutieren sollte. Die Zusammenfassung mag vielleicht einfach klingen, doch die Geschichte selbst läuft nicht so gradlinig ab, darüber hinaus ist sie so kühl wie der dort gezeigte Winter und man muss schon sehr aufpassen, um die Erzählstränge und die vielen Figuren zusammenzubekommen. Imposant ist “MARKETA LAZAROVA” auf jeden Fall, epische Schwarzweißbilder mit fantastischen Landschaften, gruseligen Wölfen und blutigen Schlachten, das hält wach. Ein visuelles Meisterwerk, mit einer Laufzeit von satten 165 Minuten, das muss man erst einmal durchhalten. (Haiko Herden)
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