Vater geht fremd, Mutter ist sauer und dreht durch. Vor lauter Frust über die Männerwelt schneidet sie ihrem Sohn den Penis ab. Das verzweifelt den Vater. Um ihm zu helfen, kastriert er sich selbst und macht sich auf die Suche danach, wie man auch ohne primärem Geschlechtsorgan einen Orgasmus haben kann. Er kommt darauf, dass Schmerzen so etwas auslösen können. Und auch der Sohn versucht sich mit seiner neuen Situation in der Welt zurechtzufinden...
Der Regisseur Kim Ki-duk aus Südkorea hat bereits so einige sehr provokative Filme gemacht, und „MOEBIUS“ dürfte vermutlich noch einen draufsetzen. Vor allem ist das Werk etwas besonderes, weil nicht ein einziges Wort gesagt wird. Die Figuren im Film kommunizieren ohne Worte, einzig Schreie, Stöhnen oder auch Wimmern kann man vernehmen. Das alleine baut schon eine ganz einzigartige Atmosphäre auf. Vor allem konzentriert man sich so noch mehr auf die Bilder. Hinzu kommt dann aber noch die Geschichte, die nicht nur vollkommen abgefahren ist, sondern teilweise auch noch ziemlich unmoralisch. Das ist mit Sicherheit nichts für den Mainstream-Gucker, man muss schon hart im Nehmen sein, um sich hier begeistern zu lassen. Das Werk wirkt nach, das vergisst man nicht so leicht. Eine brachiale Abhandlung über Schmerz, Sex und Wahnsinn. (Haiko Herden)
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