In der Zukunft. Julia streift nachts durch die Clubs, lässt sich von Männern anquatschen und bestiehlt diese. Die Sachen vertickt sie anschließend bei ihrem Hehler Crash. Kurz darauf wird sie in ihrem Heim überfallen und betäubt. Sie findet sich in einer sehr modernen Wohnung wieder, zusammen mit zwei anderen Menschen, gefesselt, geknebelt und mit irgendeinem komisch-blinkenden Gerät im Nacken. Hinter der Sache steckt ein gewisser Alex, der an den drei Leuten Forschungen bezüglich künstlicher Intelligenz betreibt. Bald schon ist Alex allein mit dem Mann und erfährt, dass ausgerechnet sie wichtig ist für die Entwicklung der KI. Ob sie Lust darauf hat oder nicht, fällt nicht ins Gewicht...
„TAU“ ist eine Netflix-Produktion von David S. Goyer , bei der Frederico D´Alessandro sein Regiedebüt gibt, nachdem er als Storyboard Artist mehrere Marvel-Filme betreut hat. Der Anfang geht sehr fix los, es passiert viel, die Handlung fliegt dahin, doch dann, ab ungefähr der berühmten Minute 20, ab der es in fast jedem Film eine Wendung gibt, spielt der Rest im Grunde nur noch im Haus und alles nimmt eine viel ruhigere Note an. Die Geschichte ist nicht uninteressant, wie Julia sich mit der KI heimlich verbündet, wie sie sich gegenseitig Fragen stellen und beantworten. Wie Julia versucht, die KI immer menschlicher zu machen, sodass diese sich schließlich hoffentlich gegen ihren Schöpfer Alex wendet. Diese Gespräche sind durchaus reizvoll, kratzen sie doch an beinahe philosophischen, gar existenziellen Fragen, allerdings muss man auf der anderen Seite bemängeln, dass man der einen oder anderen Sache gerne etwas mehr Raum hätte geben können, denn das Kratzen geht so nicht tief und so sagt man sich so manches Mal: Schade, Potenzial verschenkt. Aber okay, als Pluspunkt kann man dann zumindest noch die Optik erwähnen, die durchaus düster und mitunter neongrell ist, mit sehenswerten Effekten, die zwar nicht umwerfend, aber zumindest stylisch sind. (Haiko Herden)
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