Im Café Eden treffen sich Studenten, die ihrer unglaublichen Langeweile entfliehen wollen und sich hier obskuren Rollenspielen und anderen Dingen hingeben. Eine Tages taucht ein Fremder im Café auf und stellt sich als Duchemin vor. Seine Geschichten faszinieren die Studenten, so auch Violette. Als Duchemin ihr ein merkwürdiges Pulver gibt, schluckt sie es ohne Vorbehalte. Am Abend will sie sich wieder mit Duchemin treffen, doch sie trifft nur auf ihre Mitstudenten und die Leiche von ihrer Verabredung. Kurz darauf ist sie im Kino und sieht einen Film über Nordafrika, und plötzlich sind sie und ihre Freunde aus irgendeinem Grund in Tunesien, wo sie auf Duchemin treffen und hinter einem besonderen Gemälde her sind...
Kapiert? Vermutlich nicht. Der Regisseur Alain Robbe-Grillet hasst die Farbe Grün und drehte deshalb nur Schwarzweißfilme, doch im Jahr 1970 entschloss er sich, trotzdem einen Farbfilm zu drehen, aus dem er weitestgehendst die verhasste Farbe verbannte. “EDEN UND DANACH” kann man als etwas anstrengenden Kunstfilm bezeichnen, denn der Regisseur hatte hier als auch in seinen anderen Werken gar nicht die Intention, eine realistische Geschichte mit realistischen Bildern zu erzählen. Die Studentenbewegungen haben ihren Eindruck hinterlassen, die Leute werden hier als arrogante Tagträumer präsentiert. Durchsetzt ist der Film weiterhin mit etwas Gewalt, etwas mehr Nacktheit und tollen Farbenspielen, die in dem oft steril wirkenden weißen Bildern extrem herausstechen. Der Regisseur will, wie in seinen Büchern, die man “Noveau Romane” nennt, drauf hinarbeiten, dass keinerlei Wert auf Deutung oder irgendeine Bewertung gelegt wird. Das ist ihm auch durchaus gelungen, und so muss man sich dem Trip mit Namen “EDEN UND DANACH” einfach nur hingeben, ohne irgendetwas zu hinterfragen oder gar versuchen zu verstehen. Alain Robbe-Grillet hat übrigens auch das Drehbuch zu dem grandiosen “LETZTES JAHR IN MARIENBAD” verfasst. (Haiko Herden)
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