Die Menschheit ist dem Untergang geweiht, daran lässt sich nichts mehr ändern. Damit die Menschheit an sich nicht ausstirbt, schickt man eine Gruppe junger Leute in einem Raumschiff auf den Weg zu einem fernen Planeten, der der Erde ähnelt. Diese Menschen wurden von Geburt an in einer Art Gefangenschaft gehalten, damit sie es nicht anders kennenlernen und somit besser im Raumschiff zurecht kommen, denn die Reise wird 86 Jahre dauern. Auch wurden ihre Gefühle soweit wie möglich unterdrückt und Gehorsam wird ihnen antrainiert. Die Reise schließlich verläuft die ersten Jahre wie geplant, doch natürlich bahnt sich die menschliche Natur in all ihrer Vielfältigkeit ihre Bahn...
Eine außerordentlich interessante Prämisse. Wie verhalten sich Heranwachsende, die die Erde nicht kennengelernt haben, die unwissentlich mit der Nahrung Drogen zu sich nehmen, die die Gefühle unterdrücken, die keine Vorbilder haben und die in einem begrenzten Raumschiff leben. Und die wissen, dass sie 86 Jahre unterwegs sind, es werden also viele das Ende der Reise nicht mehr erleben. Als der einzige Erwachsene an Bord stirbt und die Droge nicht mehr eingenommen wird, eskalieren die Dinge natürlich. Wirklich schade ist es, dass die psychologische Seite nur recht oberflächlich abgehandelt wird. Die Ausgangssituation bietet so viele Möglichkeiten, dass die begrenzte Laufzeit eines Spielfilmes kaum ausreicht, eine Serie wäre wirklich wünschenswert gewesen. Vermutlich aus diesem Grunde sind die Figuren relativ eindimensional ausgefallen, die Guten und die Bösen sind meist ganz klar definiert. So wird bei dieser modernen "DER HERR DER FLIEGEN"-Variante leider viel Potenzial verschenkt. Nichtsdestotrotz ist "VOYAGERS" sehr sehenswert. Die Ausstattung ist zwar relativ einfach, die wenigen Außenaufnahmen wiederum sehr gelungen, der Soundtrack schön passend und die Schauspieler gut. Der Film ist also auf keinen Fall verschenkte Lebenszeit. (Haiko Herden)
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