Ghul (Mini-Serie)(Indien 2018)Originaltitel: Ghoul Alternativtitel: Regie: Patrick Graham Darsteller/Sprecher: Radhika Apte, Manav Kaul, Ratnabali Bhattacharjee, Mahesh Balraj, Mallhar Goenka, Rohit Pathak, Viren Basoya, Diwakar Dhayani, Adhaar Khurana, Genre: - Science Fiction/Fantasy - Horror/Splatter/Mystery - TV-Serie
|
Nida Rahim will der neuen Spezialeinheit Nation Protection Squad (NPS) beitreten. Die NPS wurde gegründet, weil in Indien religiöse Konflikte das Land in großen Aufruhr versetzt haben, und seitdem inhaftiert man religiöse Fanatiker, angebliche Terroristen sowie allgemein Leute, die das Regime kritisieren. Kaum bei der NPS angekommen, verpfeift Nada erst einmal ihren Vater, der sie gerade freundlicherweise dorthin gefahren hat. Das verschafft ihr Respekt bei Oberstleutnant Sunil Davunha und nach der Ausbildung zur Spezialistin für Verhöre, kommt sie in den Gefängniskomplex Meghdoot 31, der sich unterirdisch in einem Atombunker befindet. Hier wird gerade ihr erster Fall eingeliefert, der bekannte Terrorist Ali Saeed. Doch mit dem berüchtigten Mann ist noch etwas anderes in den Bunker eingedrungen...
Was das sein könnte, kann man sich sicherlich anhand des Titels denken. Ursprünglich war dies ein Film mit Überlänge, wie es in Indien ja so oft der Fall ist, doch als Netflix sich das Werk eingekauft hat, hat man daraus eine dreiteilige Miniserie gemacht. Man dachte sich vermutlich, dass die Netflix-Abonnementen eher Seriengucker sind. Ist letztendlich vermutlich vollkommen wurscht, denke ich, das Ganze ist in jedem Falle ganz interessant. Erst einmal ist es eine kleine Dystopie, in der Indien zu einem totalitären Polizeistaat verkommen ist, und erst ab Folge 2 kommt der titelgebende Horroraspekt hinzu. Der kommt ganz gut rüber, denn durch den Atombunker, der natürlich weder Fenster noch Sonnenlicht hat, kommt ein wunderbar klaustrophobischer Aspekt hinzu, obendrein die Guantanamo-Gefängnisatmosphäre und die erwähnte düstere Zukunftsvision. Hinzu kommt auch noch die Entwicklung der Hauptfigur. Eine Protagonistin, die erst einmal ihren Vater an den Staat verrät, ist natürlich nicht sonderlich sympathisch, doch immerhin macht sie eine Entwicklung durch und hinterfragt ihren Verrat und den Staat. Am Ende hätte man sich vielleicht noch ein bisschen mehr Alien-mäßiges Rumgejage durch die Räume gewünscht, aber auch so ist das Ganze überaus spannend und außergewöhnlich gelungen. (Haiko Herden)
|