I Am the Pretty Thing That Lives in the House(Kanada, USA 2016)Originaltitel: I Am the Pretty Thing That Lives in the House Alternativtitel: Regie: Oz Perkins Darsteller/Sprecher: Ruth Wilson, Paula Prentiss, Bob Balaban, Lucy Boynton, Brad Milne, Genre: - Drama - Thriller - Horror/Splatter/Mystery
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Lily nimmt eine Stelle in Massachusetts an. Sie begleitet alte Leute auf ihrem letzten Weg, und in einem alten Haus soll sie der dementen Autorin Iris Blum Gesellschaft leisten. Nunmehr ein Jahr ist vergangen und die furchtsame Lily hat so manche merkwürdige Schatten und Geräusche wahrgenommen. Eines Tages entdeckt sie einen dunklen Bereich an der Flurtapete, weswegen sie den Verwalter Mr. Waxcap ruft. Der diagnostiziert Schimmel. Ihn fragt sie auch, warum Iris Blum sie immer Polly nennt, und er teilt ihr mit, dass so eine Protagonistin aus ihren Büchern hieß. Daraufhin nimmt sich Lily das Buch vor, das auf wahren Begebenheiten beruhen soll und das Iris Blum laut Vorwort genau so niedergeschrieben haben soll, wie es Polly ihr erzählt hatte. Merkwürdig nur, dass Polly und Iris Blum sich zeitlich nie begegnen konnten. Hat das Buch vielleicht eine Antwort auf die merkwürdigen Dinge, die im Haus so passieren?
Anthony Perkins hat einen Sohn, Oz Perkins, der Regisseur geworden ist. Und man sollte diesen Herren im Auge behalten, denn dieser Film hier hat das gewissen Etwas. Das gewisse schauspielerische Etwas ist natürlich Ruth Wilson, die mir als erstes als Jane Eyre in einer "JANE EYRE"-Verfilmung aufgefallen war, später natürlich in der gelungenen Serie "THE AFFAIR". Mainstream-Gucker kennen sie vermutlich als wiederkehrende Nebenrolle in "LUTHER". Ruth Wilson muss den Film über große Teile alleine tragen, und das macht sie sehr gekonnt, wenn auch sehr minimalistisch. Minimalistisch passt auch hervorragend zu dem Film, den viele Leute sicherlich als langweilig erachten werden. Dass Wilson alias Lily am Anfang in einer Art Prolog sagt, dass sie 28 Jahre alt ist und keine 29 mehr erreichen wird, gibt ja auch die Richtung vor, sodass zumindest auf dieser Ebene keine Spannung erzeugt wird. Der Film lebt vor allem durch Atmosphäre, Grusel, Schauer, Soundcollagen und ruhige, aber nervenzereibende Musik sowie sehr wenig Dialogen. Diese Beschreibung erinnert natürlich ein wenig an David Lynch, was in gewisser Weise auch stimmt, auch wenn "I AM THE PRETT THING THAT LIVE IN THIS HOUSE" kaum schräg ist. Wie gesagt, man muss Geduld haben, der Film wiegt schwer auf den Schultern, und TikTok-Fans dürften bereits ab Sekunde 16 gelangweilt sein. (Haiko Herden)
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