Sara ist übergewichtig und wird deshalb von ihren Mitschülern gemobbt. Weil sie sich nicht ins Freibad traut, wartet sie immer, bis es geschlossen ist, um hier in Ruhe zu schwimmen, ohne dass die anderen Mädchen lästern. Doch dieses Mal hat sie Pech, denn drei Mädchen verhöhnen die schwimmende Sara und klauen ihr schließlich ihre Kleidung. Als sie im Badeanzug nach Hause gehen muss, ist das wie ein schlimmer Spießrutenlauf. Doch auf dem Weg durch den Wald wird sie Zeugin, wie ein Unbekannter eine der Mobberinnen in seinen Lieferwagen zieht. Der Mann und Saras Blick treffen sich, und ohne dass etwas gesagt wird, ist klar: Sara wird den Mann nicht verraten...
Obwohl das Artwork für diesen Film auf einen "CARRIE"-artigen Film hindeutet, geht "PIGGY" doch einen gänzlich anderen Weg. Zuerst einmal ist es kein Horrorfilm, sondern eher ein Coming-of-Age-Drama gepaart mit Thriller-Elementen, wobei ich dann doch konstatieren muss, dass einige Minuten vielleicht doch eher dem Horrorgenre zugeordnet werden könnten.
Darstellerin Laura Galán stellt die übergewichtigte Sara vollkommen überzeugend und vor allem ohne falsche Scham dar. Sara schämt sich für ihren Körper, doch der Frust darüber führt dazu, nur noch mehr zu essen. Der Schmerz über das Mobbing, das Bodyshaming, steht ihr jederzeit ins Gesicht geschrieben. Nicht ganz klar jedoch ist, wie das Beziehungsverhältnis zwischen dem Entführer und Sara aussieht, das muss man sich vollständig selbst zusammenreimen, oder man kann sich damit zufriedengeben, dass es relativ offen bleibt. Filmisch gesehen kann "PIGGY" ebenfalls überzeugen, vor allem hinsichtlich der vielseitigen Musikuntermalung, die das Kleinstatdtleben als ziemlich deprimierende Sache darstellt. Ein echt schöner Film mit sozialkritischer Message. (Haiko Herden)
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