Während in den bisherigen und auch den folgenden „STAR TREK“-Serien ständig neue Welten erkundet und ein Abenteuer nach dem anderen erlebt wird, liegt die besondere Stärke von „STAR TREK: DEEP SPACE NINE“ (DS9) darin, dass sie sich intensiv auf ein Hauptthema konzentriert: die komplexen Beziehungen zwischen Cardassia und Bajor sowie die Rolle der Föderation, die versucht, diese tief verwurzelte Feindschaft zu entschärfen und Frieden zu schaffen. Die Föderation geht hierbei halbwegs behutsam und diplomatisch vor, was einen wesentlichen Teil des „STAR TREK“-Ethos ausmacht. Die Föderation repräsentiert ein Idealbild, das Toleranz gegenüber unterschiedlichen Lebensweisen, Philosophien und Weltanschauungen zeigt. Um dieses zentrale Thema ist eine vielschichtige Handlung gesponnen, die es ermöglicht, nicht nur den Hauptfiguren, sondern auch den Nebencharakteren beeindruckende Tiefe zu verleihen. „STAR TREK: DS9“ ist die bislang erwachsenste Serie des Franchises und wird in Sachen Intelligenz und vielschichtiger Charakterzeichnung von keiner anderen „STAR TREK“-Serie übertroffen.
EPISODE 1 - DER ABGESANDTE (Originaltitel: The Emissary)
Die Raumstation Deep Space Nine befindet sich im Orbit des Planeten Bajor. Bislang wurde der Planet von den Cardassianern besetzt, doch diese haben nun den Planeten und die Station verlassen. Die Bajoraner wollen nun in die Föderation eintreten, obwohl Splittergruppen dagegen kämpfen. Commander Ben Sisko soll sie darauf vorbereiten und kommt zusammen mit seinem Sohn Jake auf die zerstörte Station. Seine Frau ist vor einiger Zeit gestorben und seitdem hat Ben ein paar Probleme mit seinem Sohn und ist dementsprechend auch nicht begeistert, auf dieser beengten Station zu leben. Sisko lernt Major Kira kennen, eine Bajoranerin, die auch nicht gerade optimistisch dem Bündnis zwischen Bajor und der Föderation gegenüber steht. Sie glaubt, dass es auf Bajor Bürgerkrieg geben wird. All die Splittergruppen würden nur auf eine Person hören, nämlich der religiösen Führerin, der sogenannten Kai Opaka. Als Sisko mit ihr zusammentrift, erkennt sie in Sisko den Abgesandten, der zwischen dem Volk und den Propheten vermittelt. Sie überreicht ihm einen leuchtenden Drehkörper, welcher ihm verhilft, ein stabiles Wurmloch zu öffnen. Dieses Wurmloch erscheint, als sei es künstlich erschaffen worden. Das andere Ende des Wurmloches reicht bis in den Gamma-Quadranten hinein, der wirklich weit weit weg ist...
Der Pilotfilm verspricht schon großes und wer die Serie kennt, weiß, dass sie sich im Laufe der Zeit zur besten "STAR TREK"-Serie bis inklusive Voyager mausern würde. Hier werden extrem viele Leute vorgestellt, die sich der Zuschauer erstmal merken muss und auf die wir im Laufe der weiteren Episodenkritiken noch näher eingehen werden. Darüber hinaus gibt es tolle Spezialeffekte zu bewundern und als Einstimmung auf die neue Serie darf man dann auch noch mal Captain Picard wiedersehen.
EPISODE 2 - DIE KHON-MA (Originaltitel: Past Prologue)
Sisko lässt ein beschädigtes Raumschiff retten, welches von den Cardassianern verfolgt wird. An Bord befindet sich der Bajoraner Tahna Loss, der um politisches Asyl bittet. Er gehörte der bajoranischen Untergrundbewegung an, zu der auch Major Nerys gehörte. Er ist noch voll dabei, mit Terror gegen die Feinde von Bajor zu kämpfen, zu denen nicht nur die Cardassianer, sondern auch die Föderation zählen. Fast zeitgleich erscheinen auf dem Schiff die Klingonenschwestern Lursa und B´Etor aus dem Hause Duras, um Geld für einen Staatsstreich auf Kronos aufzutreiben. Tahna Loss kauft den beiden eine Bombe ab, mit der er den Eingang des Wurmloches zerstören will, denn so glaubt er, dass Bajor uninteressant werden würde und deshalb von allen in Ruhe gelassen werden würde. Er versucht Kira Nerys für seine Pläne zu gewinnnen...
Tja, wird die gute Kira Nerys wankelmütig? Kann sie ihre alte Vergangenheit einfach so abstreifen und vor allem wird sie fest zur Föderation stehen, wobei wir doch wissen, dass sie auch nicht mit allen Dingen einverstanden ist, die aus dieser Richtung kommen? Es zeigt sich, dass sich „STAR TREK DS9“ zu der bislang anspruchsvollsten Serie der „STAR TREK“-Saga entwickelt und politische Geschehen auf unserem Planeten geschickt in die Handlungen mit einbaut. Trotzdem bleibt die Folge merkwürdig emotionslos und lässt den Zuschauer recht kalt. Vielleicht liegt das daran, dass man sich erst mal an alles gewöhnen muss und die Situation, die auf der Raumstation herrscht, erstmal völlig erfassen muss.
EPISODE 3 - UNTER VERDACHT (Originaltitel: A Man Alone)
Odo erkennt, dass sich der skrupellose Schwarzhändler und Mörder Ibudan auf der Station aufhält. Vor einiger Zeit konnte Odo ihn hinter Gitter bringen, doch nun scheint er wieder auf freiem Fuß zu sein. Es kommt zum Streit zwischen den beiden und nur kurze Zeit später findet man Ibudan ermordet in seinem Quartier. Natürlich fällt der Verdacht auf Odo, auch glauben die Leute, er sei ein cardassianischer Spion. Commander Sisko muss nun seinen Sicherheitschef erst einmal seines Amtes entheben, obwohl er nicht glaubt, dass er diesen Mord begangen hätte. Dr. Bashir und Jadzia Dax finden aber heraus, dass es sich bei Ibudan um einen Klon handelt. Hat Ibudan womöglich seinen eigenen Klon umgebracht, um Odo eines auszuwischen und im Untergrund seine kriminellen Machenschaften zu erledigen?
Eine nette, kleine Geschichte, bei der man, wenn man die Serie wirklich noch nicht kennt, nicht weiß, ob der Formwandler Odo nun der Mörder ist, oder nicht. Wegweisend und wichtig für die Serie ist die Story zwar nicht, aber das Drumherum gibt uns Gelegenheit, unsere neuen Helden etwas besser kennen zu lernen. Odo selbst zum Beispiel ist hier noch völlig gegen die Ehe oder die Verbundenheit zwischen zwei Lebewesen, weil er glaubt, man müsse dann nur Kompromisse eingehen. Bestätigt wird dies, wenn wir (und auch Odo) uns Miles O´Brien und seine Frau Keiko anschauen, die auch diverse Streitgespräche haben, aber tatsächlich Kompromisse suchen, aber auch finden. Weiterhin sehen wir hier das erste Zusammentreffen zwischen Jake und Nog, woraus im Laufe der Serie eine dicke Freundschaft entstehen wird. Dann lernen wir noch etwas über die Rasse der Trill sowie Benjamin Siskos Verhältnis zu Jadzia. Sie hat den Dax-Symbionten in sich, ein Lebewesen, welches Wirtskörper benötigt. Sisko hatte eine enge Freundschaft mit dem Vor-Wirt Curzon Dax und muss sich nun daran gewöhnen, dass sein alter Freund nun im Körper einer schönen Frau steckt.
EPISODE 6 - TOSK, DER GEJAGTE (Originaltitel: Captive Pursuit)
Aus dem Wurmloch kommt plötzlich ein Schiff, welches in Not ist. Miles O´Brien hilft ihm von der Station aus. Als das reptilienartige Wesen an Bord kommt, ist es sehr schüchtern und stellt sich als Tosk vor. O´Brien und Tosk verstehen sich ganz gut, weil Tosk so ehrlich und aufrichtig erscheint. Dann wird Tosk allerdings erwischt, wie er sich am Sicherheitsfeld zur Waffenkammer zu schaffen macht. Als man ihn zur Rede stellt, bekommt man heraus, dass Tosk ein Wesen ist, welches für die Jagd gezüchtet wurde. Bald schon kommen weitere Wesen auf die Station, die Jäger. Miles O´Brien möchte seinem neuen Freund helfen, indem er ihn vorschlägt, um Asyl zu bitten, denn dann könnte man ihm helfen, aber Tosk möchte es nicht...
Das ist auch eine interessante Szene, in welcher Tosk Miles sein Dasein erklärt und dass er dafür geschaffen wurde, getötet zu werden. Miles O´Brien selbst darf sich hier auch einmal in seiner freundschaftlichen und kumpelhaften Weise zeigen. Dieses Verhalten sollte er ja später mit Doktor Bashir ausbauen. Eine nette Folge, die wiederum zeigt, wie man die oberste Direktive der Nichteinmischung geschickt umgehen kann, nämlich indem man sich auf die Gesetzmäßigkeiten des jeweiligen Volkes einlässt und diese ausnutzt.
EPISODE 7 - Q - Unerwünscht (Originaltitel: Paul Lynch)
Archäologin Vash kommt auf die Station. Vor einiger Zeit hat sie schon einmal Captain Picards Liebessinne betäubt und nun will sie hier mit einigen Utensilien Handel betreiben. Nachdem sie Picard verließ, zog sie zwei Jahre mit „Q“ durch die Gegend, dem mächtigen Energiewesen mit den erstaunlichen Fähigkeiten. Q kann es nicht verknusen, dass Vash nun auch ihn sitzengelassen hat und folgt ihr nach Deep Space Nine, um sie wiederzugewinnen. Dabei geht er natürlich wieder allen Stationsbewohnern auf die Nerven. Plötzlich wird die Station von einer Energiewelle getroffen und droht, in das Wurmloch zu stürzen. Q ist daran tatsächlich unschuldig, tatsächlich ist eines von Vashs Artefakten Schuld...
Q-Folgen ziehen sich seit der Next Generation ständig durch alle Seasons der Star Trek-Serien. Vash trafen wir das erste Mal in Episode 67 der Next Generation in der Folge „Picard macht Urlaub“. Mit Q abgehauen ist sie in der Folge 94 „Gefangen in der Vergangenheit“ und nun findet die Geschichte auf Deep Space Nine ihr Ende. Man muss allerdings sagen, dass diese Q-Folge wirklich nervt, denn sie bringt uns nichts neues, sondern konzentriert sich einfach und allein auf seine süffisanten Spielchen mit allen Beteiligten. Nicht nur Q ist unerwünscht, auch diese Folge.
EPISODE 8 - DER FALL DAX (Originaltitel: Dax)
Eilon Tandro von Keistron IV versucht mit zwei Helfershelfern Jadzia Dax zu entführen. Sisko und Odo können dies verhindern und erfahren die Gründe: Dax ist angeklagt wegen Verrates und dem Mord an Eilon Tandros Vater. Allerdings war es noch zu Curzon Dax´ Zeiten, vor 30 Jahren, d.h. der Wirt vor Jadzia. Sisko will ihr natürlich helfen, doch sie verweigert die Mitarbeit. Sisko, etwas verwundert, immerhin droht ihr die Todesstrafe und so lässt er durch Odo Nachforschungen anstellen. Odo stößt auf Eilons Mutter und bringt sie mit zu Deep Space Nine, die eine erstaunliche Nachricht hat...
Tja, interessante Fragen werden hier aufgeworfen. Dürfen Nachfahren für die Taten ihrer Eltern bestraft werden? Klar, in diesem Fall geht es nicht um Eltern und Kinder, es ist etwas komplizierter geartet und betrifft Wirtskörper, aber das Prinzip ist das gleiche. Leider, wie schon so oft in „STAR TREK“-Folgen wird zwar eine interessante Frage aufgeworfen und etwas daran geknabbert, doch gelöst wird sie nicht, weil wieder einmal etwas dazwischen kommt, was eine Beantwortung der Frage nicht mehr notwendig machen lässt. Dafür lernen wir hier wieder mal einiges zum Thema „Trill“.
EPISODE 9 - DER PARASIT (Originaltitel: The Passenger)
Dr. Bashir und Kira sind mit einem Schiff unterwegs und treffen auf ein Schiff, welches in Not geraten ist. Es ist ein Gefangenentransport und Bashir kann nur noch die Beamtin retten, die den Transport befehligte. Als die Beamtin wieder zu sich kommt, ist sie trotzdem besorgt, denn sie glaubt, dass der tote Schwerverbrecher Rao Vantika trotzdem noch gefährlich ist. Tatsächlich ist er das, denn er hat ein Wesen in sich, welches im Falle des Todes seines Wirtes sich sofort einen neuen sucht. Derjenige ist leider Dr. Bashir...
Oh man, das ist wirklich eine abgrundtief langweilige Folge. Wie oft hat man Folgen und Filme mit diesem Thema (außerirdisches Wesen hüpft von Körper zu Körper) schon sehen müssen. Und wie viele sollten hiernach noch folgen. Schrecklich und vollkommen unnötig. Manchmal verwundert es, dass „STAR TREK DS9“ die erste Staffel überlebt hat. Als Charakterstudien ist die Episode stellenweise aber zu gebrauchen. Quark darf ein egoistisches Schwein sein und verdeutlicht, dass er in vielen dunklen Geschäften verstrickt ist und Odo zeigt auf, wo seine Grenzen liegen.
EPISODE 10 - CHULA - DAS SPIEL (Originaltitel: Move Along Home)
Eine Delegation der Wadi aus dem Gamma-Quadranten kommt das erste Mal mit der Föderation in Kontakt. Sisko ist etwas erstaunt, als der Erstkontakt nur Sekunden dauert und die Delegation dann schnellstens ins Quarks verschwindet, um Spiele zu spielen. Dort gewinnen sie auch ordentlich, bis Quark betrügt und die Wadi dahinterkommen. Als Ausgleich fordern sie ihn zu einer Partie Chula heraus. Kaum beginnt das Spiel, befinden sich Sisko, Kira, Dax und Bashir in einer anderen Welt – als Spielfiguren. Und Noc führt sie unwissentlich...
Na, im Grunde keine schlechte Grundidee, auch wenn sie nicht besonders neu ist. Im Grunde erinnert einen das Spiel etwas an „CUBE“, wobei natürlich fairerweise gesagt werden muss, dass „CUBE“ etliche Jahre später kam. Nette Geschichte, aber im Grunde nicht sehr spektakulär und die Spannung bleibt auch etwas auf der Strecke. Schön ist die Szene, in der Sisko entsetzt erkennt, dass sein Sohn schon alles über Sex weiß. Von dem Ferengi Nog. Wie das Wissen da aussehen mag, kann man sich ja lebhaft vorstellen.
EPISODE 11 - DIE NACHFOLGE (Originaltitel: The Nagus)
Plötzlich steht er in der Tür von Quarks Bar. Der große Nagus, das Oberhaupt das Ferengi. Er hält hier eine große Konferenz mit den führenden Wirtschaftsbossen der Ferengis ab und erklärt zu aller Überraschung Quark zu seinem Nachfolger. Quark fühlt sich geehrt, muss aber schon bald erkennen, dass so eine hohe Position nicht nur Vorteile bringt. Falsche Freunde heften sich ihm an, er muss sich Drohungen anhören und es werden sogar Attentate auf ihn verübt. Dies wird noch viel schlimmer, als der alte Nagus überraschend verstirbt…
Zum Glück löst sich am Ende alles auf und alles ist wieder beim alten. Bislang waren die Ferengi ja eigentlich nur die Idioten und Lachnummern in der Serie, doch da auf der Station Deep Space Nine nun plötzlich ein Ferengi eine größere Rolle inne hat, muss man die Kultur und die Denkweise dieser Rasse vertiefen und das wird hier sehr schön deutlich. Sie halten den Menschen den Spiegel vor, den Menschen, denen es nur darum geht, Geld und andere Besitztümer anzuhäufen und nur von dieser Sucht geleitet zu sein. Interessant ist auch, dass in einer Nebenstory das Verhältnis zwischen Jake und dem Ferengi Nog näher beleuchtet wird und wie die Menschen und ihre Vorurteile gegenüber dieser geldgierigen Rasse gezeigt werden, aber auch die Vorurteile der Ferengis gegenüber den Menschen.
EPISODE 12 - DER STEINWANDLER (Originaltitel: Vortex)
In einem abgelegenen Teil der Station. Quark und sein Bruder Rom machen einen zwielichtigen Handel mit zwei Miradornern und deshalb beobachtet Odo diese Transaktion heimlich. Plötzlich erscheint ein Rakhari und erschießt die Miradorner. Odo schnellt aus seinem Versteck und verhaftet den Rakhari. Als Odo sich später mit ihm unterhält, erwähnt der Rakhari, der Croden heißt, dass er wüsste, wo im Gammaquadranten der Planet der Formwandler liegt. Um diese Aussage zu belegen, legt er einen Stein auf den Tisch, welcher wie Odo ebenfalls seine Form wandeln kann. Sisko befiehlt, dass Odo Croden an sein Volk ausliefert und so fliegt Odo mit ihm durch das Wurmloch in den Gammaquadranten. Auf der anderen Seite aber werden sie angegriffen und Odo muss einen anderen Weg fliegen, wobei sie wie zufällig an dem Planeten vorbeikommen, auf dem angeblich die Formwandler leben sollen. Odo ist doch neugierig und lässt sich von Croden überreden, hinunterzubeamen…
Odo ist ein sogenannter Formwandler und besteht aus einer Art Flüssigkeit, die er in jede erdenkliche Form bringen kann. Alle 16 Stunden allerdings muss er in seine flüssige Form zurückkehren und sich in einem Eimer wieder regenerieren. Außer ihm ist im Alphaquadranten kein weiteres Lebewesen seiner Spezies bekannt, was ihn zu einem einsamen Wesen macht und da dass Leben es oft nicht gut mit ihm meinte, hat er eine relativ humorlose und harte Art angenommen. Über seine Herkunft ist ihm und dem Zuschauer nicht viel bekannt und Odo ist immer auf der Suche nach seinen Ahnen. Im Laufe der Serie wird er sie finden, doch dazu dann mehr. Eines ist sicher: Odo ist die definitiv interessanteste Figur dieser Serie und seine Streitereien mit Quark sind legendär.
EPISODE 13 - DIE PROPHEZEIUNG (Originaltitel: Battle Lines)
Kai Opaka besucht die Station, sie ist die geistige Führerin der Bajoraner. Sie überredet Sisko, Kira und Bashir, einen Ausflug durch das Wurmloch zu tätigen. Gesagt, getan, und man fliegt hindurch, doch dann passiert ein Unglück und man muss auf einem Planeten notlanden. Kai Opaka stirbt dabei. Kurz darauf werden die restlichen Drei von Soldaten angegriffen. Sie müssen erkennen, dass auf diesem Planeten die Ennis sich in einem ewigen Kampf gegen die Nol-Ennis befinden. Und noch etwas müssen sie feststellen: Alle Toten stehen nach einiger Zeit wieder auf und leben. Auch Kai Opaka ist plötzlich wieder da…
Ja ja, das ewige Leben. Ein Traum oder ein Fluch? Die Frage wurde schon oft gestellt und wie immer halten die Betroffenen es für einen Fluch. Sterben, wieder leben, sterben, wieder leben, die Krieger sind in ihrer Bestimmung gefangen und können nicht aufhören. Erstaunlich ist, dass Kai Opaka schon wieder aus der Serie geschmissen wurde. Als geistige Führerin der Bajoraner hätte man ihr ruhig ein wenig mehr Raum geben können, aber wahrscheinlich sind da andere Gründe für verantwortlich, hinter die wir nicht schauen können. Kira Nerys fasst die Moral dieser Folge zusammen: „Wer Angst hat zu sterben, führt keine Kriege. Nur leider ist die Unvernunft größer als die Angst vor dem Tod“. Ist natürlich nur bedingt richtig, denn die Oberbefehlshaber, die für die Kriege verantwortlich sind, ziehen ja meist gar nicht selbst in den Krieg, sondern schicken ihre Soldaten, brauchen sich um ihren eigenen Tod also gar keine Sorgen machen und das Leben von Soldaten ist ja eh egal im ihren Augen. Aus diesem Grunde steckt man sie ja auch in Uniformen, damit sie gesichtslos sind und somit ohne Individualität.
EPISODE 14 - DIE LEGENDE VON DAL´ROK (Originaltitel: The Storyteller)
O´Brien und Dr. Bashir fliegen zu einem bajoranischen Dorf, von welchem man ein Notsignal empfangen hat. Hier erfahren die beiden, das in regelmäßigen Abständen das sogenannte Dal´Rok das Dorf heimsucht. Das Dal´Rok ist eine Art böses Energiewesen, welches jedes Jahr fünf Tage lang die Einwohner terrorisiert. Nur der alte Sirah ist in der Lage, es immer wieder zu vertreiben, doch der Mann ist inzwischen so alt, dass er unbedingt einen Nachfolger braucht. O´Brien und Dr. Bashir treffen ein, als Sahir den Dämon wieder einmal vertreibt und O´Brien ist genötigt, ihm dabei zu helfen. Als Sahir stirbt, ernennt er den Chief im letzten Atemzug zu seinem Nachfolger. O´Brien allerdings hat keine Ahnung, was er tun muss und aufgrund seines hohen Amtes sieht er sich plötzlich auch noch einem Attentat ausgesetzt...
Na ja, so eine ähnliche Geschichte hatten wir doch drei Folgen zuvor, als Quark ungewollt zum Nagus wird und ebenso Mordanschlägen ausgesetzt wurde. Alles in allem begeistert die Folge wenig und ist eigentlich nur interessant, die aufkeimende Freundschaft zwischen Bashir und O´Brien enger werden zu lassen. Interessanter ist da schon die Sidestory mit Nog und Jake, die dicke Freunde sind und einiges an Unfug treiben. Hierbei zeigt Nog eine spezielle Art von Humor, als er Haferschleim über Jake auskippt und dieser denkt, es wäre Odo in flüssiger Form. Und was ist das Zitat dieser Folge? „Baseball ist ein blödes Spiel, das selbst die Menschen schon seit Jahrhunderten nicht mehr spielen“. Irgendwie wahr.
EPISODE 15 - MULLIBOKS MOND (Originaltitel: Progress)
Ein Mond von Bajor soll als Kraftwerk umfunktioniert werden und deshalb hat man dort alle Einwohner evakuiert. Kira Nerys hat man mit dieser Aufgabe betraut, doch bei dem Farmer Mullibok stößt sie auf erheblichen Widerstand, er will seine Farm einfach nicht aufgeben. Sisko befiehlt ihr, zur Not den Mann und seine Familie mit Gewalt umzusiedeln, doch das widerspricht ihrem Gerechtigkeitsgefühl. Sie freundet sich mit dem Farmer an, zieht sogar zu ihm und pflegt ihn, weil er krank ist. Er repräsentiert für sie all die Reize von Bajor und ist fasziniert von seiner Hartnäckigkeit, sein Leben lebenswert zu machen. Doch trotzdem muss sie sich entscheiden...
Kira Nerys im Zwiespalt. Soll sie den Unterdrückten helfen und einen weiteren aussichtslosen Kampf gegen Obrichkeiten kämpfen, oder soll sie treu ihrem Job zur Seite stehen. Überzeugt hat mich die Episode durch ein gelungenes Ende, denn man löst dieses Mal nicht alles so, dass man von einem Happy End sprechen könnte, vielmehr wird hier gezeigt, dass es auch manchmal hart ist, seinen Job zu machen, ganz besonders für Kira Nerys. Manchmal gibt es eben keine Kompromisse. Höhepunkt ist, wie Kira das Haus Mulliboks anzündet, weil man genau weiß, wie sie sich dabei fühlt. Und dann natürlich die Szene, in der Sisko mit ihr spricht und ihr seine Freundschaft und Achtung ausspricht, aber trotzdem auf die Einhaltung der Befehle besteht. In der Sidestory sehen wir wieder einmal Nog und Jake, die sich dieses Mal darum bemühen, ein bisschen Geld nebenbei zu verdienen und dabei die Geheimnisse des Handelns lernen müssen.
EPISODE 16 - MACHT DER PHANTASIE (Originaltitel If Wishes Were Horses)
Was ist denn nur passiert? Alles auf der Station spinnt. Chief O´Brien hat plötzlich das leibhaftige Rumpelstilzchen in seinem Quartier, Baseball-Idol Buck Bokai besucht Captain Sisko und Jadzia Dax überrascht plötzlich Bashir mit einer äußerst willigen Art und Weise. Viele weitere unerklärliche Dinge gehen vor. Was ist geschehen?
Mehr kann man zu der Geschichte eigentlich nicht sagen. Anfangs glaubt man daran, dass wieder einmal die Holosuiten spinnen und die Hologramme plötzlich in der Lage sind, auch außerhalb zu existieren. Die Erklärung ist dann aber doch eine andere, aber leider nicht weniger originell, denn sie wurde auch schon mehrfach im „STAR TREK“-Universum genutzt. Dafür gibt es einige Dinge, die eher humoristischer Art sind. Natürlich ist es irgendwie lustig, Jadzia Dax als dummes Frauchen zu erleben, den Troll namens Rumpelstilzchen in Aktion zu erleben und einige weitere kleine Andekdötchen, aber im Ganzen gesehen bleibt auch diese Episode eher unterdurchschnittlicher Natur, ganz besonders, wenn man weiß, was für starke Folgen noch kommen werden.
EPISODE 17 - PERSÖNLICHKEITEN (Originaltitel: The Forsaken)
Die quirlige Lwaxana Troi kommt an Bord der Station und ist, wie immer, auf der Suche nach einem Mann. Kurzerhand ist sie von Odo begeistert und nervt den armen Mann bis zur Weißglut. Dann allerdings bleiben die beiden im Fahrstuhl stecken und müssen Stunden miteinander verbringen. Während Lwaxana über diese Situation sehr glücklich ist, kann Odo sein Pech gar nicht fassen. Als es immer länger dauert, gerät er in Bedrängnis, denn alle 16 Stunden muss er sich regenerieren und in seinen flüssigen Urzustand zurückkehren. Unter allen Umständen versucht er, seine Gestalt zu behalten, doch es fällt ihm immer schwerer...
Sensibilität und Diskretion, zwei Worte, die so gar nicht zu Lwaxana passen, doch tatsächlich nimmt Odo diese zwei Worte in Bezug auf sie in den Mund. In einer sehr emotionalen Szenen vertraut sich Odo Lwaxana an und kehrt in ihrem Beisein in seinen flüssigen Zustand zurück. So hat ihn noch niemand gesehen und seit diesem sehr intimen Erlebnis, bei dem ihm Lwaxana auch ein Geheimnis anvertraut, verbindet die zwei eine echte Freundschaft und Vertrauen. Eine wirklich gute Folge, in der der Gestaltswandler und die Betazoidin sich einmal von einer ganz anderen Seite zeigen dürfen. Odo ist vollkommen hilflos und muss sich anvertrauen und Lwaxana darf zeigen, dass sie nicht nur flippig und nervig ist. Schade, dass dieses Verhältnis später wieder in der Serie wieder in das alte Verhältnis abschweift. In der Nebengeschichte geht es um einen Computervirus, gegen den Chief O Brien ankämpft und der auch dafür verantwortlich ist, dass der Fahrstuhl stecken blieb. Im Grunde ziemlich langweilig, zeigt einfach nur, dass O´Brien mit der bajoranischen Technik immer noch ein bisschen auf Kriegsfuß steht.
EPISODE 18 - MEUTEREI (Originaltitel: Dramatis Personae)
Nachdem man einen in Not geratenen Klingonen an Bord der Station beamt und dieser gleich darauf aufgrund seiner Verletzungen stirbt, beginnen seltsame Dinge zu passieren. Sisko und Kira streiten sich intensiv und auch viele weitere Leute auf der Station werden richtiggehend aggressiv. Kira Nerys beginnt eine Meuterei zu planen und ihre Kollegen auf ihre Seite zu ziehen, mit dem Ziel, Ben Sisko umzubringen und die Station in ihre Gewalt zu bringen. Nur Odo ist von der Sache nicht befallen und versucht herauszufinden, wieso alle so seltsam sind...
Eine kurze Zusammenfassung dieser Geschichte, die sicherlich auch ein bisschen oberflächlich geraten ist. Interessant ist zu sehen, wie alle Protagonisten handeln, wenn ihnen die Fähigkeit und der Willen genommen wird, ihre Aggressionen zu unterdrücken. Folgen, in denen Personen eine andere Persönlichkeit aufgesetzt wird, hasse ich wie die Pest, doch in diesem Falle sind es die gleichen Personen wie immer, nur dass ihre negativen Fähigkeiten nach außen gekehrt werden. So lernen wir die realen dunkeln Untiefen unserer Protagonisten kennen, und das macht ihre Charakterzeichnung noch tiefer. Kira Nerys zum Beispiel ist von ihrer Rachsucht beseelt (was auch Thema der nächsten Episode sein wird), Ben Sisko ist fanatischer Verfechter der Föderationsregeln, Bashir ist ein unsympathischer Anpasser und Jadzia Dax, na ja, wir wollen ja nicht alle Spannung zerstören. Alles in allem eine interessante Folge.
EPISODE 19 - DER UNDURCHSCHAUBARE MARRITZA (Originaltitel: Duet)
Kira Nerys ist entsetzt. Ein kranker Cardassianer kommt an Bord der Station und sie ist fest überzeugt, dass es sich bei ihm um Gul Darhe´El handelt, einem pervers-grausamen Kriegsverbrecher, der verantwortlich ist für die Tötung von Tausenden von Bajoranern und nur der „Schlächter von Galitep“ genannt wird. Sie sorgt dafür, dass er in eine Zelle gesteckt wird und überredet Sisko, dass sie sich um die Untersuchung des Falles kümmern darf. Sisko stimmt widerwillig zu, gibt aber zu bedenken, dass sie als Mitglied der Föderation zu handeln hat und nicht als rachsüchtige Bajoranerin. Der Cardassianer behauptet, ein Buchhalter namens Marritza zu sein, doch mit einigen Recherchen kann sie ihn enttarnen und er gibt freizügig zu, dass er Gul Darhe´El sei und wie stolz er auf seine Taten sei. Nach und nach allerdings stellt sich heraus, dass es sich doch um den Buchhalter Marritza handelt. Wo liegt die Wahrheit?
Das Drehbuch zu dieser Story ist verdammt intelligent aufgebaut und bietet eine wirklich rätselhafte Story, die bis zum überraschenden und im Grunde ein wenig offenem Ende hin fesselt. Wiederum muss sich Kira Nerys mit ihrem Hass gegen die Cardassianer auseinandersetzen und dies mit ihrem aktuellen Stand im Leben vereinbaren. Am liebsten würden sie den verhassten Feind eigenhändig umbringen und seinen Leichnam als Symbol des Sieges ihrem Volk präsentieren, selbst wenn es sich nur um den Buchhalter handelt, doch eine solche Handlungsweise würde dem Verhalten der Föderation krass widersprechen. Sie muss sich zurücknehmen und besonnen handeln, was sie auch mit aller Anstrengung schafft. Es zeigt sich, dass „STAR TREK DS9“ gleich von der ersten Staffel an interessante Geschichten zu erzählen weiß, ein Novum in der bisherigen „STAR TREK“-Geschichte und ein Indiz dafür, dass dies die bislang erwachsenste Serie mit wirklich erwachsenen und teilweise geschichtsbewussten Episoden ist. Für mich eine der stärksten Folgen der ersten Staffel.
EPISODE 20 - BLASPHEMIE (Originaltitel: In The Hand Of The Prophets)
Vedek Winn ist an Bord der Station und macht sich ein Bild, ob hier die Religion von Bajor auch entsprechend ausgelebt wird. Als sie Keiko O´Briens Schulunterricht besucht, ist sie entsetzt, denn die Frau wagt es tatsächlich, das Wurmloch wissenschaftlich zu erklären, obwohl es doch der Tempel der Götter ist. Sie bittet Sisko, die Schule zu schließen, doch dieser weigert sich, da er der Meinung ist, dass auf dieser Station alle Philosophien nebeneinander existieren könnten. Das macht Vedek Winn sehr wütend und sie beginnt, die Bajoraner auf Deep Space Nine aufzuhetzen, was außer Kontrolle gerät und in einem Brandanschlag auf die Schule und einem Attentat auf Bareil, der im Streit schlichten möchte, mündet...
Das ist das Staffelende. Entgegen der Gewohnheit hat diese erste Staffel nur 20 Folgen, während sonst 26 Folgen üblich sind. Hier geht es um religiösen Wahn und blindem Folgen von sogenannten Autoritäten sowie der Beziehung zwischen Religion und Wissenschaft. Ein sehr spannendes Thema, wie ich zugeben muss, und aktueller denn je. (Haiko Herden)
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