Extrem abgelegen leben Maria und Ingvar inmitten der atemberaubenden Landschaft Islands und züchten Schafe. Eines Tages gebiert eines der Schafe ein Junges. Als sie kurz darauf das Mutterschaf töten müssen, bemerken sie, dass das Lamm anders ist als die anderen. Sie nehmen es mit ins Haus, ziehen es im Laufe der nächsten Zeit auf wie ihr eigenen Kind, es läuft auf zwei Beinen, sie ziehen es an wie einen Mädchen und nennen es Ada, so wie ihre vor einiger Zeit gestorbene Tochter. Nur reden kann das Kleine leider nicht. Als Ingvars Bruder Pétur für einige Zeit zu Besuch kommt, ist dieser natürlich sehr irritiert, arrangiert sich aber mit Ada. Es kommt zu Spannungen zwischen den Dreien, doch die folgende Katastrophe wird nicht durch sie selbst verursacht...
"LAMB" ist ein durchaus surrealer, beinahe märchenhafter Film geworden, der hauptsächlich als Drama, ja sogar fast als Arthouse-Film funktioniert. Das Paar ist weitab von allen anderen Menschen, ihr immer gleicher Alltag hat sich zwar zusammengeschweißt, aber das Leben ist vollkommen gleichförmig geworden, und der Tod ihrer Tochter Ada hat zudem dazu geführt, dass sie sich in sich selbst zurückgezogen haben. Das Lamm und auch der Bruder bringen Abwechslung und damit Leben ins Haus. Letztendlich passiert in dem Film gar nicht so viel, es gibt viele Momentaufnahmen aus dem Leben der Familie, und viele dürften sich alleine aufgrund der Ereignislosigkeit langweilen, doch wenn man sich damit abfindet, und auch dass das Lamm als menschliches Familienmitglied funktioniert, dann kann man durchaus ein emotionales Drama erleben. Der Regisseur liefert hier übrigens sein Langfilm-Debüt ab, bisher hat er hauptsächlich hinter der Kamera als Techniker und auch Spezialeffekte-Mensch gewirkt, unter anderem bei "ROGUE ONE - A STAR WARS STORY" oder auch "GAME OF THRONES". (Haiko Herden)
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