Giftstachel - Satanus Venezia - I´ll Remember April (Hörspiel)(BRD 1999)Originaltitel: Giftstachel - Satanus Venezia - I´ll Remember April (Hörspiel) Alternativtitel: Regie: H. Dämonus, M. Blutstern Darsteller/Sprecher: Die Prophetin, Malow, George, Crazy Brain, Dämonus, Meldowla, Macles, Genre: - Horror/Splatter/Mystery - Horspiel/Hörbuch
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Season 1 - Episode 2
(Giftstachel/Ohrhorror – MC -1999)
Gefallene Engel, Dämonen, eine von Tumoren befallene, todkranke Frau, die Suche nach den sechs Augen von Belial... Venedig ist Schauplatz grausiger und blutiger Geschehnisse...
Das zweite Splatterhörspiel aus der „Giftstachel“-Serie hinterlässt einen recht guten Eindruck. Die Story ist zwar etwas verworren, aber ziemlich blutig und dürfte Splatterfans zufrieden stellen. Das wird zudem auch noch durch recht plastische Geräuscheffekte unterstützt. Auch sonst sind Musik und Geräusche durchgehend gut eingesetzt und wirken recht professionell produziert. Der Sound ist ebenso gut.
Den Sprechern, die alle unter Pseudonymen agieren, hört man an, dass sie keine Profis sind, aber dennoch kann man ihnen eine gute Leistung bescheinigen, die über die Qualität von Amateur- und Fanproduktionen hinausgehen. Das ist vergleichbar mit einigen deutschen Filmemachern, wie Olaf Ittenbach, Andreas Schnaas oder Andreas Bethmann, deren Werke noch keine „großen“ Produktionen sind, sich aber schon weit von den unzähligen Undergroundfilmen abheben, mit denen sie selber einst begonnen haben. Wichtig ist, dass man eine Weiterentwicklung in allen Belangen erkennt. Dies kann man den „Giftstachel“-Machern auf jeden Fall bescheinigen. Man spürt förmlich, dass hier jemand die Ambition hat, etwas Ungewöhnliches zu machen, und wenn man die letzte Produktion „Kuru – Der Lachende Tod“ anhört, wird die Entwicklung deutlich.
Ungewohnt ist der fast durchgehende Einsatz von klassischer Musik im Hintergrund. Das ist zunächst gewöhnungsbedürftig, wird aber so dezent gemacht, dass es nie stört.
Weniger überzeugend, als das Hörspiel an sich, ist die Covergestaltung, die sehr unübersichtlich erscheint und leider auch diverse Rechtschreib- und Grammatikfehler enthält. Zudem wird eigentlich nicht mal richtig klar, ob die Serie nun „Giftstachel“ heißt, oder das Label. Und den klassischen Komponisten „Frederick Copin“ kennt wohl auch niemand...
Dieses kleine Ärgernis zieht sich durch alle „Giftstachel“-Hörspiele, aber Besserung wurde mir vom Produzenten schon am Telefon versprochen. Ich gehöre ja zu den Leuten, die eine Veröffentlichung, sei es Musik, Film oder Hörspiel, als Gesamtkunstwerk ansehen und dem entsprechend auch Wert auf eine schöne Covergestaltung legen. Hier gibt es auf jeden Fall noch Nachholbedarf.
Insgesamt ist „Satanus Venezia“ aber ein gelungenes Splatter-Hörspiel, dass auf Grund der mit religiösen Motiven verbundenen Dämonenthematik wenig Konkurrenz in Deutschland hat.
Der schönste Versprecher ist übrigens „Hast Du schon vom Hürrikahn gehört?“
Buch: H. Dämonus/M.Blutstern
(A.P.)
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