Zur Blütezeit Roms. Maximus ist General und hat viel Land für den Kaiser erobert. Nun ist der Krieg aber vorerst zuende und der Mann ist müde geworden, immerhin hat er sich von 20 Jahren Dienstzeit 16 Jahre auf dem Schlachtfeld befunden und er möchte nun zu seiner Frau und seinem Sohn zurück. Der alte Kaiser Marc Aurelius liebt Maximus, als sei er sein eigener Sohn, was nicht nur daran liegt, dass er so viel Land erobert hat, sondern in seinen Tugenden, die Marc Aurelius sehr zu schätzen weiß. Sein leiblicher Sohn Commodos hingegen hat all diese Tugenden nicht, ist eher ein Weichei mit opportunistischen Tendenzen. Aus diesem Grunde will Aurelius auch Maximus die Herrschaft über Rom geben und teilt ihm dieses unter vier Augen mit. Commodos hört aber dieses Gespräch und kurz nachdem Maximus das Zelt verlassen hat, erstickt er seinen eigenen Vater, damit dieser seinen Willen nicht nach außen tragen kann. Fortan ist Commodos rechtmäßiger Kaiser und gibt Befehl, Maxiumus und seine Familie zu ermorden. Das entsandte Kommando erwischt allerdings nur Maximus´ Frau und Sohn, ist aber dem Kaiser gegenüber zu feige, dieses zuzugeben und man behauptet, man habe alle getötet. Maximus, ein gebrochener Mann, gerät unerkannt in die Gefangenschaft eines Gladiatorenausbilders. Er ist der beste Kämpfer und wird zu den Spielen in Rom geschickt. Hier hat Commodos die Gladiatorenkämpfe wieder eingeführt, um sich beim Pöbel einzuschleimen, bei dem er nicht besonders hoch angesehen ist. Auch hier schafft es Maximus, sich in die Herzen der Leute zu kämpfen und er schafft es sogar, das Ansehen des Kaisers noch weiter zu schmälern. Unerwartet erhält er sogar noch Unterstützung vom Senat, der mit seiner Hilfe den Kaiser vom Thron stoßen möchte...
Ridley Scott konnte sich von seiner Talfahrt eindeutig erholen. Erst floppte "1492 – DIE EROBERUNG DES PARADIESES", dann folgte der leider unbeachtete "WHITE SQUALL" und danach der etwas unterbelichtete "DIE AKTE JANE". Der Mann, der "ALIEN" schuf, entführt uns nun in eine Film-Ära, die man als längst untergegangen gedacht hat. Der sogenannte Sandalen-Film á la "BEN HUR". Wahrscheinlich hätte niemand geglaubt, dass so ein Film ein Erfolg werden wird, aber er ist einfach phantastisch geworden. Das dieser Film "nur" 100 Millionen Dollar gekostet hat, sieht man ihm wirklich nicht an, denn die Kulissen, die man in Malta aufgebaut hat, sind grandios, auch wenn sie nur zum Teil "echt" sind. So wurde zum Beispiel 2/3 des Kolosseums per Computergrafik in Szene gesetzt, Statisten bis zum Abwinken wurden elektronisch erzeugt, es gab ein künstlich erzeugtes Rom, künstliche Tiger, künstliche Kämpfe, ja gar einen künstlichen Oliver Reed, der während der Dreharbeiten verstarb. Die Szenen sind übrigens gegen Ende seines Filmlebens zu sehen, der getötete Proximo ist in Wirklichkeit ein am Computer erstellter Pixelmensch. Es gibt aber auch ein paar störende Dinge, so sind die Kämpfe nur mit der Handkamera gefilmt, um wohl einen realisstischen Touch zu bekommen, so wie man es in "DER SOLDAT JAMES RYAN" zu sehen bekam. Leider ist dieses etwas danebengegangen, denn es ist nur noch hektisch und man sieht gar nichts mehr außer bunten Flecken. Was noch etwas verwundert, ist die Tatsache, dass im Kolosseum 50.000 Leute sitzen, es aber reicht, wenn einer sich auf die Tribüne stellt und etwas verkündet und jeder hat alles verstanden. Ein wenig unrealistisch, da kann die Akustik in dem Teil noch so gut sein, das dürfte niemals klappen. Als dann auch noch (Achtung, Spoiler!) der Kaiser in der Arena niedergestreckt wird, nötigt das nicht einem Zuschauer eine wirkliche Reaktion ab. Minutenlang kommt kein Ton aus dem Publikum, auch sehr unrealistisch. Wenn in Deutschland ein Politiker im Stadion niedergestreckt wird (egal welcher Partei) dürfte es sicherlich mehr Gejubel geben. Auch den üblichen Pathos am Ende hätte man sich entweder sparen oder doch wenigstens stark einschränken sollen, doch über all diese Kleinigkeiten sieht man hinweg, denn der Filmgenuß ist dadurch kaum eingetrübt. Auch jede Menge Metzeleien werden geboten! Das Blut spritzt eimerweise, auch wenn man es oft nur spritzen sieht, aber nicht weiß, wo es eigentlich herkommt. Trotzdem, es werden Menschen halbiert, Hände und Köpfe abgeschlagen, Schwerter durch Körper gestoßen und noch so einiges mehr, erinnert fast schon an "BRAVEHEART". Also bleibt nur noch zu sagen: "Morituri te salutant".
Die Doppel-DVD von Columbia Tristar bietet als Bonusmaterial einen Audio-Kommentar von Ridley Scott (Regie), John Mathieson (Kamera) und Pietro Scalia (Schnitt) sowie animierte Menüs. Außerdem gibt es ein Making Of , entfallene Szenen mit Regiekommentar, eine Doku "Gladiatorenkämpfe: Blutige Volksbelustigung", eine Biografie von Hans Zimmer (Musik), eine Montage des besten entfallenen Bildmaterials, ein Produktions-Tagebuch von Spencer Treat Clark (Lucius), Storyboard-Vergleich & Konzeptzeichnungen, eine FotoGalerie, verschiedene Trailer, TV-Spots, Produktionsnotizen und Biografien von Schauspieler und Crew. Als Sprachen gibt es Deutsch (Dolby Digital 5.1, DTS 5.1) und Englisch (Dolby Digital 5.1), das Bildformat ist 16:9 Widescreen, 1:2.35 und Untertitel sind in Englisch und Deutsch verfügbar. (Haiko Herden)
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