(Episode 17 – Europa – 2003 - Tape/CD)
Die junge Evi lernt in einem Wiener Lokal den vornehmen Grafen Paul von Czernay kennen, der sie in einer Kutsche mit zu sich ins Palais nimmt, das vor seinem Einzug lange leer stand. Als Evi ein wunderschönes altes Ballkleid anprobiert, stellt sich der Graf als ziemlich psychopatisch heraus, der total auf seine verstorbene Mutter fixiert ist.
Larry Brent und sein Kollege Iwan Kunaritschew treffen in Wien ein, um einen aus einem sibirischen Gefangenenlager ausgebrochenen Schwerverbrecher zu finden und wieder festzusetzen. Der Verbrecher Boris Rakow scheint eine Verbindung zu der Hexe Marina zu haben, was ihn doppelt gefährlich macht. Natürlich treffen Larry und Iwan auf Sandra, eine Freundin der vermissten Evi, die gerade im Begriff ist, mit dem geheimnisvollen Grafen mitzugehen. Eine Verbindung zwischen den beiden Fällen erkennen die PSA-Agenten aber natürlich nicht in diesem Moment.
Im Palais des Grafen probiert Sandra das gleiche Ballkleid an, das am Abend vorher auch Evi anhatte. Als sie dann in den Spiegel schaut, hat sich ihr Aussehen verändert. Geschockt zieht sie das Kleid aus und flüchtet aus dem Palais in das Lokal, in dem sie vorher schon auf Larry und Iwan getroffen ist. Als sie dort eintrifft, sieht sie aus wie eine alte Frau und wird von den Agenten nicht erkannt. Sie erzählt noch röchelnd ihre Geschichte und bricht dann tot zusammen. Larry und Iwan gehen zu dem Palais, das aber verlassen scheint. Im Keller wird nur eine scheinbar uralte Leiche entdeckt. Gemeinsam mit dem Wiener Kommissar Sachtler finden die Beiden heraus, dass es anscheinend eine Verbindung zwischen den beiden Fällen besteht, zudem ist der quicklebendige Graf von Cernay angeblich seit 80 Jahren tot. Die ganze Geschichte wird immer mysteriöser...
Wie schon die erste neue Larry Brent Folge „Orungu, Fratze aus dem Dschungel“ war auch das Hörspiel „Das schwarze Palais von Wien“ in der Originalserie zur Veröffentlichung vorgesehen, musste aber bis heute warten, bis es die Ohren der Fans erreichte. Das Buch wurde natürlich modernisiert, aber sonst trifft das Hörspiel genau die Stimmung und Atmosphäre, die die Fans erhofft haben. Wie immer ist es sehr unterhaltsam, wenn Larry Brent und sein russischer Kollege Iwan gemeinsam ermitteln. Die Wortspielereien zwischen Beiden sind stets gut geschrieben. Zum Schluss hin wird die Geschichte immer verworrener, so dass zu dem Ausweg gegriffen wird, dass in einem Gespräch alles noch mal haarklein für den Hörer erklärt wird, ein Problem, das in manchen Folgen von den 3 ??? auch auftritt, aber verzeihlich ist. Wie gewohnt sind die Sprecher gut aufgelegt und haben hörbar Spaß an der Sache, so dass die fast 75 Minuten Laufzeit der CD niemals langweilig werden. Nett ist übrigens, dass Iwan einen großen Teil der Handlung nicht mit erlebt, weil er außer Gefecht gesetzt ist und schläft, wie schon damals in der „Marotsch“- und der „Chopper“-Folge. Das könnte man beinahe als Running Gag in die Serie fest einbauen. Dadurch, dass nahtlos an die erfolgreichen Hörspiele der 80er Jahre angeschlossen wird, darf man wohl hoffen, dass es noch viele neue Larry Brent-Hörspiele geben wird. (A.P.)
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