Jennifer ist 17 Jahre alt und hasst das Leben und die Welt. Dementsprechend düster und schlampig ist ihr Erscheinungsbild und obendrein noch ihre Einstellung. Weil sie dringend Geld braucht, geht sie in einem Einkaufszentrum von Laden zu Laden und fragt nach einem Job. Überall fliegt sie aufgrund ihrer aufmüpfigen Art sofort raus, auch im Herrenmodenladen von Randall. Doch zwischen den beiden entwickelt sich was und Randall stellt sie für das Lager ein. Bald schon stellt sich heraus, dass sie Talent zum Verkaufen hat, doch ihre Art ist für einen feinen Herrenmodenladen nicht akzeptabel. Mit der Zeit entsteht zwischen Jennifer und dem 49 Jahre alten, pummeligen Mann nicht nur eine Freundschaft, sondern sogar eine Liebesbeziehung, wenn auch nur eine platonische. Die beiden Einzelgänger sind so unterschiedlich, dass sie schon wieder zueinander passen. Jennifer fasst wieder neuen Mut zum Leben und beginnt Spaß zu haben. Genau in dem Augenblick, als sie sich das eingesteht, erfährt sie eine bittere Wahrheit: Randall hat Krebs und wird in Kürze sterben...
Zu Beginn des Filmes glaubt man, so etwas wie „PRETTY IN PINK“ oder „IST SIE NICHT WUNDERBAR“ zu sehen. Danach entwickelt sich der Film zu einer Komödie, die ihren Witz daraus bezieht, dass Spießer-Alt und Anarchisten-Jung aufeinandertreffen. Hierzu gibt es eine gelungene Textzeile, als Jennifer Randall zu einer Tätowierung überredet hat und die beiden im Tatoostudio stehen und Randall sagt: „Ich hätte gerne das kleinste Tatoo, dass sie haben. Ein Punkt, oder ein Komma vielleicht. Gibt es das auch in Fleischfarben?“. Nach der schrecklichen Krebs-Diagnose entwickelt sich „MY FIRST MISTER“ zu einem Drama. Jennifer entdeckt, dass Familie im Leben sehr wichtig ist und versucht vor Randall´s Tod nicht nur ihre Familienprobleme zu lösen, sondern auch Randall´s. Das Ganze ergibt eine Reihe von wunderschönen Momenten und Aussagen über das Leben und seinen Wert sowie über die Geborgenheit einer Familie. Vielleicht bin ich in dieser Beziehung zu diesem Zeitpunkt auch genau das richtige Zielpublikum, denn durch die Geburt meines Sohnes ist mir der Punkt mit der Geborgenheit in der Familie selbst erst richtig bewusst geworden. Natürlich ist die Aussage, dass eine Familie das höchste Gut ist, nichts neues oder besonders originell, aber letztlich geht es doch immer wieder um die alten Werte, wenn auch im neuen Gewand. Mir persönlich hat „MY FIRST MISTER“ Spaß gemacht, zwar nicht auf allerhöchstem Niveau, aber das muss ja auch nicht immer sein. Was bleibt abschließend noch zu sagen? In einer Nebenrolle sieht man übrigens John Goodman als alten Hippy.
Die deutsche DVD von MC One präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 5.1) und Englisch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:1.85 (16:9). Untertitel sind in Deutsch für Hörgeschädigte verfügbar. Als Extras gibt es eine Featurette (8:01 Min.), den Trailer (2:24 Min.), Biographien von Leelee Sobieski, Albert Brooks, John Goodman und Christine Lahti. Weiterhin gibt es eine tonlose Doku „Hinter den Kulissen“ (1:35 Min.) und Trailer zu den Filmen „NIRGENDWO IN AFRIKA“, „BELLA MARTHA“, „GOOD ADVICE“, „PIPE DREAM“, „DIE MÄNNER IHRER MAJESTÄT“ und „SASS“. (Haiko Herden)
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