Tiefstes Mittelalter. In den Gemäuern einer furchteinflössenden italienischen Klosterfestung geschehen unheilvolle Dinge. Ein junger Mönch hat sich aus einem Fenster zu Tode gestürzt, das man gar nicht öffnen kann. Der Franziskaner Bruder William von Baskerville wird gerufen, um den Fall zu untersuchen. Mit sich führt er seinen jungen Novizen, den die unheimlichen Erlebnisse dieser Mission mit blankem Entsetzen erfüllen. Es gibt weitere mysteriöse Todesfälle, und die Spur führt in die [Der Name der Rose] Bibliothek zu einem geheimen Buch, das dort vom alten Abt unter strengem Verschluß gehalten wird. Unterdessen widerfährt dem Novizen ein beängstigendes irdisches Disaster: Der Junge wird von einem Hurenmädchen, das sich ins Kloster geschlichen hat, um sich einem bucklig entstellten irren Mönch zu verkaufen, verführt und entjungfert. Zum Glück hat er einen so aufgeklärten und verständnisvollen Meister. Doch Baskerville kommt mit seinen kriminalistischen Ermittlungen dank der unkooperativen Klosterführung nicht schnell genug voran, so wird als letztes Mittel die "Heilige Inquisition" angerufen, der päpstliche Inquisitor und in Person Baskervilles alter Widersacher Bernardo Gui reist an, um unter Folter Schuldgeständnisse herbeizuschaffen. Als er den Buckligen als Ketzer und das Mädchen als Hexe verurteilt, ist Baskerville wider sein Wissen gezwungen, dem heiligen Urteil zuzustimmen. Jetzt wird die Zeit knapp, das schreckliche Geheimnis dieses Klosters zu enthüllen und den wahren Verbrecher zu überführen. Denn bald brennt nicht nur der Scheiterhaufen lichterloh...
Die Auflösung, die Quintessenz von Umberto Ecos Roman ist brilliant, ja sie hat etwas genial Diabolisches. Selbst heute, wo der Mythos des christlichen Glaubens wenigstens in unseren Breitengraden weitgehend dem Realismus gewichen ist, traut sich selten ein Autor oder Regisseur, mit einer solch schallenden Ohrfeige die trügerische Doppelzüngigkeit der christlichen Unterdrückungsmoral vor den Galgen zu führen. "Der Name der Rose" ist ein spannender Mittelalter-Thriller, der absolut authentisch wirkt, es hätte bis in jedes Detail alles exakt so passiert sein können. In der oppulenten Verfilmung wird die beklemmende Atmosphäre durch die räumliche Perspektive aus Dunkelheit und Enge, verschlossenen Türen und unüberwindlichen Mauern treffend vermittelt. Perfekt wird die gräusliche Stimmung durch den düsteren Soundtrack. (O.K.)
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