Die Grundstory des Films läßt nicht allzuviel erwarten, eine Gruppe Kinder besucht eine Bohrinsel, kann sie nicht mehr verlassen, und ein Verrückter hat dort zwei Bomben hinterlegt, die nun entschärft werden müssen, und das auch noch von einer Nachwuchskraft, weil aufgrund der Weihnachtstage gerade sonst niemand verfügbar ist.
Wer jetzt aber erwartet hat, dass die Kinder ununterbrochen während des Films nerven, oder sogar beim Entschärfen helfen, wie es in US-Filmen ja gerne gemacht wird, sieht sich glücklicherweise getäuscht. Relativ am Anfang treten die Kinder in den Hintergrund, und treten auch nicht mehr hervor, und im Vordergrund steht alleine die drohende Explosion, und die Jagd nach dem Bombenjäger.
Kurz zum Ablauf, auf der Insel werden die Bomben entdeckt, und die zuständigen Behörden alarmiert, doch zur Entschärfung der Bomben stehen aufgrund der Feiertage nur ein Mann (Dennis) und seine Schülerin zur Verfügung, der allerdings bei der Landung auf der Inseln verunglückt und stirbt. Nach einigem Zögern macht sich dann die Schülerin (Lucky) an die Arbeit, unterstützt von einem Bohrarbeiter, der nach ihren Anweisungen die zweite Bombe entschärft. Währenddessen meldet sich der Bombenleger an Land, und nennt seine Forderungen, die aber unerfüllbar erscheinen. Während er hingehalten wird, versuchen Kommissar Taller (wunderbar gespielt von Uwe Ochsenknecht) und sein Team ihn zu finden und zu schnappen. Unterdessen entdeckt Lucky anhand der Bombenkonstruktion, dass hier ein alter Bekannter, den man für tot hielt am Werk war.
Operation Noah hebt sich deutlich von anderen Thrillern aus deutscher Produktion ab, was vorwiegend an der hervorragenden Regie und Kameraführung liegt, die weit über dem deutschen Durchschnitt liegen. Auf dieser Basis wird es dem Thriller möglich, aus dem Potential der Story zu schöpfen, die zwar nicht unbedingt neu ist, sich hier jedoch in einer sehr guten Ausführung wiederfindet. So bietet der Film auf darstellerisch solidem Niveau erstklassige Spannung bis zur letzten Minute. Endlich ein TV-Film, der es in wirklich jeder Hinsicht locker mit der US-Konkurrenz aufnehmen kann, lediglich die albernen Gespräche über Coolsein wirken in dem ansonsten guten Drehbuch doch stark deplaziert. (D.R.)
|