Unter den Schülern geht ein Gerücht um. Es soll eine Videokassette kursieren, die einen unheimlichen kurzen Film zeigt, der einige merkwürdige Dinge zeigt. Gleich nach Ablauf des Filmes soll das Telefon klingeln und eine Stimme verkündet, dass man in sieben Tagen sterben wird. Tatsächlich ist ein Mädchen exakt eine Woche nach „Genuss“ des Videos unter unbekannten Umständen gestorben und die Reporterin Reiko Asakawa macht sich daran, die Umstände aufzudecken, denn das Mädchen war ihre Nichte. Auch ihre drei Freunde sind gestorben. Recherchen führen sie in eine Ferien-Blockhüttenanlage, wo sie im Schrank einer Hütte eine unbeschriftete Videokassette findet. Offenbar ist es das besagte Video und tatsächlich klingelt gleich darauf das Telefon und prophezeit ihren Tod in sieben Tagen. Reiko ist entsetzt, offenbar ist an der Geschichte etwas dran. Reiko macht eine Kopie des Bandes und gibt es ihrem ehemaligen Ehemann Ryuji, der ihr die Geschichte zwar nicht glaubt, ihr aber bei der Klärung des Falles hilft. Es gibt Hinweise auf eine Frau, die vor 40 Jahren Selbstmord begangen hat und auf einer Insel namens Oshima lebte. Reiko intensiviert ihre Untersuchungen, denn inzwischen hat auch ihr kleiner Sohn das Video angeschaut...
Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht zu der Geschichte sagen. Der japanische Film „RINGU“ ist inzwischen wirklich zur Legende geworden. Video-Bootlegs der x-ten Kopiergeneration kreisten durch die Länder und hatten den Eindruck erweckt, selbst ein todbringendes Video zu sein. Das amerikanische Remake aus dem Jahre 2002 von Gore Verbinski ist ein detektivischer Gruselfilm. Ganz „zivilisationslike“ versuchen die Charaktere im Film vorerst alles irgendwie erklären zu wollen, bis sie an einem Punkt angelangt sind, an dem sie das übernatürliche glauben müssen. Auch setzt man hier viel mehr auf klassische Schockeffekte und viele bedeutungsschwangere Symbole, die dem Publikum manchmal mit dem Holzhammer präsentiert werden, da US-Regisseure von ihrem Heimatpublikum ausgehen und demnach von einer entsprechend niedrigen Intelligenz, die nicht imstande ist, selbst Schlüsse zu ziehen oder gar selbständig philosophische Gedanken zu fassen. In Nakatas Originalfilm wird das Vorhandensein von übernatürlichen Dingen als gegeben hingenommen und auf drastische Schocks wird fast verzichtet zugunsten der schockierenden Gesamtgeschichte. Somit ist die Atmosphäre des Filmes eine völlig andere. Während Verbinskis Fassung eher auf das westliche Publikum zugeschnitten ist, ist die Nakata-Version auf östliche Weltanschauungen und einer höheren Fantasy-Toleranz aufgebaut. Der Ablauf der Geschichte ist größtenteils genau der gleiche, nur die Charaktere handeln halt entsprechend anders. Normalerweise kann man eigentlich pauschal sagen, dass das Original besser ist als das Remake, aber in diesem Fall gefallen mir beide Fassungen ausgesprochen gut. Sie erzählen im Grunde beide die gleiche Geschichte, gehen aber in beiden Fällen von der Inszenierung her einen komplett anderen Weg. Ich kann jedem nur empfehlen, sich beide Versionen anzuschauen, beide sind als absolut stark einzustufen!
Die deutsche DVD von Anolis präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 2.0) und Japanisch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:1.85 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es den Originaltrailer (2:02 Min.), den deutschen Trailer (2:01 Min.), den UK-Trailer (0:50 Min.), den Export-Trailer (1:22 Min.), eine Bildergalerie (3:08 Min.), den Trailer zu „RING 2“ (0:29 Min.) sowie die Kurzgeschichte „THE WOMAN, TEIL 1“ als Hörbuch (13:01 Min.). (Haiko Herden)
|