Ein humorvoller Rückblick auf die Geschichte der Atombombe wird einem hier geboten. Mag zwar jetzt ein wenig geschmacklos klingen, doch es ist so und mit humorvoll ist eigentlich gemeint, dass es etwas tragikkomisch ist. Hauptsächlich Dinge, die der amerikanischen Bevölkerung vorgegaukelt wurden, wie harmlos doch alles eigentlich sei. Vor allem, wie man sich vor radioaktiven Strahlen schützt: Gummianzüge mit Gasmasken, im Falle einer Explosion ducken und sich bedecken, egal, ob beim Picknik, in der Schule, auf dem Fahrrad. Bauanleitungsfilme für das Bauen von Familienbunkern und weitere peinliche Aufklärungsversuche, die dramatisch falsch sind. Eigentlich ist das alles sehr bitter, dazu gehören die Reden der Politiker, die blinden Atombombenlieder der zeitgenösischen Stars, die Army-Trainingsfilmchen usw. Berichtet wird über den Trinity-Test, Hiroshima und den Versuchen auf dem Bikini-Atoll. Weiter geht es mit verharmlosenden Reden von Politikern, Propagandafilmchen und den Tests mit der H-Bombe sowie die Reaktion der Regierung auf die Fragen aus der Bevölkerung. Am Ende des Filmes gibt es dann die ultimative Atomexplosion, die perfekt und höchst sehenswert aus all dem Material, welches wir vorher schon sehen konnten, zusammengeschnitten wurde. Wir bekommen bei "Atomic Cafe" einen bitterkomischen Rückblick auf ein seltsames Zeitalter, wobei man aber bedenken sollte, dass wir heute wahrscheinlich auch nicht viel aufgeklärter sind. (Haiko Herden)
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