Winter 1942 an der Ostfront, etwa 600.000 Mann der 6. Armee sitzen eingekesselt im zerstörten Stalingrad fest. Es ist eiskalt, teilweise bis zu minus 50 Grad, einer nach dem anderen stirbt, Hitler Parolen sind inzwischen längst ohne Bedeutung, das Leben zerbricht vor ihren Augen und jeder möchte eigentlich nur noch sterben. Und so sei es, der einzige überlebende ist der Zuschauer, theoretisch. Im Prinzip ist die Handlung und der ganze Film so sinnlos, aber das ist es ja gerade, der Krieg ist ebenfalls sinnlos, dies immer wieder zu zeigen ist dafür aber wiederum sehr sinnvoll, es muß einem hin und wieder klargemacht werden, dass so etwas nie passieren sollte. Auch wenn ich nicht finde, dass sich unsere Generation für die Greuel im 2. Weltkrieg immer noch entschuldigen muß, wir müßten uns alle dafür entschuldigen, dass wir nicht genug dagegen tun, dass so etwas erneut passieren könnte, man tut nicht genug gegen Rassismus, rechten Radikalismus, zerstört weiterhin gewissenlos die Umwelt, da kann sich jeder an die eigene Nase fassen. Aber eigentlich ist das ja nicht das Thema momentan. Wichtig an diesem Film ist das Blut, die Gnadenlosigkeit des Krieges und der Schrecken, der einem immer wieder vor Augen gehalten werden muß und dies schafft der Film.
Die Kampfszenen, besonders die am Anfang erinnern sehr stark an Full Metal Jacket, sind ihnen sogar fast ebenbürtig, auch wenn man an manchen Stellen merkt, dass das ein deutscher Film ist, so hat er doch, ähnlich wie "Das Boot" internationale Daseinsberechtigung. Sehr schön auch die Monumentalszenen mit hunderten von Statisten, diese sind weitaus gelungener als die meisten Kriegsfilme die ich kenne, Full Metal Jacket eingeschlossen. Die Dreharbeiten sollen ja auch sehr strapaziös gewesen sein, viele Leute sollen z.B. Erfrierungen davon getragen haben, es war genauso kalt wie der Film selbst, genauso kalt wie der Krieg und das Leben an sich. Ein Film, den man nicht unbedingt gesehen haben muß, aber gesehen haben sollte. (Haiko Herden)
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