Eine ausserirdische Sonde nähert sich der Erde und sendet ein Signal aus, welches niemand versteht. Die Sonde ist Auslöser von schlimmen Naturkatastrophen und keiner kann sie aufhalten. Einzig Spock, der soeben wiedergeboren wurde, entdeckt, dass die Signale in der Sprache der Buckelwale gesendet werden. Problem ist, dass die Buckelwale schon vor langer Zeit von den Menschen ausgerottet wurden und ihre Sprache so kompliziert ist, dass niemand sie verstehen oder gar wiedergeben kann. Kirk beschliesst, mit einem gekaperten klingonischen „Bird Of Prey“ in die Vergangenheit zu reisen, um Wale zu holen und sie in die Zukunft zu bringen, damit diese mit der Sonde kommunizieren können. Man kommt also im San Francisco im Jahre 1986 an und muss erkennen, dass die Menschen zu dieser Zeit noch etwas anders waren, als im 23. Jahrhundert…
Viele „STAR TREK“-Fans sehen diesen vierten Teil als bislang besten Kinofilm an, was natürlich daran liegt, dass die Grundgedanken von Gene Roddenberry hier am meisten zum Tragen kommen. Und vor allem war „STAR TREK“ noch nie so amüsant wie hier. Die Komik resultiert natürlich in erster Linie aus dem Zusammentreffen der Enterprise-Crew mit dem rückständigen und teilweise völlig verwirrenden Leuten der 80er Jahre. Streckenweise ist so viel Humor enthalten, das man schon fast von einer Sci-Fi-Komödie sprechen könnte. So viel Humor findet man normalerweise in einer ganzen Serien-Staffel nicht. Darüber hinaus gibt es noch eine ordentliche Abfuhr an Umweltverschmutzer und dem Menschen allgemein, der die Natur zerstört, mitunter kommt dies ziemlich mit dem Holzhammer. Und auch Zeitreisen-Logiken müssen hier vollkommen hinten anstehen. So oft, wie die Enterprise-Crew hier die Vergangenheit nachhaltig ändert, muss das einfach auch die Zukunft ändern. Das beginnt mit den Walen, die einfach weggeholt werden, die Walfänger, die auf spektakuläre Weise von ihrer Beute abgehalten werden, die gerettete alte Frau im Krankenhaus und nicht zuletzt die Biologin, die mit in die Zukunft genommen wird. All das und vieles mehr dürfte nicht nur einen kleinen Teil der Vergangenheit geändert haben. Aber bis zum heutigen Tage gibt es auch noch keinen Zeitreisefilm, der in sich völlig logisch gewesen wäre. Und apropos Logik: Es ist wirklich erstaunlich, dass man von jedem Punkt in San Francisco die Golden Gate Brücke sehen kann.
Darüber hinaus hat der Film nicht so viele Spezialeffekte, wie seine Vorgänger und die nachfolgenden Filme, da ja vieles auf der Erde der Gegenwart spielt. Dafür aber sind die Effekte, die man sieht, wirklich toll geworden, ganz besonders sind die Szenen zu erwähnen, in denen der „Bird Of Prey“ zu sehen ist. Da wird manchmal schmerzlich bewusst, dass Raumschiff-Modelle in dieser Qualität doch plastischer und echter aussehen als computergenerierte. Wobei man aber auch sagen muss, dass auch sehr viele Computereffekte zu sehen sind.
Alles in allem ein echter Spaß, im wahrsten Sinne des Wortes mit einer hippyesken Aussage.
Die deutsche DVD von Paramount präsentiert den Film in der Special Edition in Deutsch (Dolby Surround), Englisch (Dolby Digital 5.1) sowie im Bildformat 1:2.35 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Englisch für Hörgeschädigte, Englisch, Arabisch, Bulgarisch, Dänisch, Deutsch, Finnisch, Holländisch, Isländisch, Norwegisch, Polnisch, Rumänisch, Schwedisch, Tschechisch, Türkisch und Ungarisch verfügbar. Der Audiokommentar ist Deutsch und Englisch untertitelt. Als Extras gibt es unendliche Features. Es beginnt mit dem Oberbegriff „Das Star Trek Universum“. Hier erleben wir die absolut interessante Dokumentation „Zeitreisen: Die Kunst des Möglichen“ (11:08 Min.), in der beschrieben wird, wie es möglich wäre, durch die Zeit zu düsen. Weiter geht es mit „Die Sprache der Wale“ (5:42 Min.), die uns wissenschaftliche Infos zum Thema gibt. In der Doku „Vulkanischer Leitfaden“ geht es um Spock und seine Rasse (7:44 Min.) und der Titel „Kirks Frauen“ erklärt sich wohl von selbst (8:13 Min.). Dann folgt der Oberbegriff „Produktion“. Hier startet ein Making Of mit Titel „Die Vergangenheit der Zukunft: Ein Blick zurück“ (27:25 Min.) und weiter geht es mit der Dokumentation „Vor Ort“ über die anscheinend sehr lustigen Dreharbeiten in San Francisco (7:19 Min.). In „Auf- und Abbau“ kann man verschiedene Aufnahmen einzelner Takes im Direktvergleich begutachten (4:08 Min.) und in „Below The Line – Sound Design“ plaudert der Sounddesigner frei weg von der Leber (11:36 Min.). Dann folgt der Oberbegriff „Visuelle Effekte“. In „Vom Weltall zum Ozean“ geht es um den Modellbau, die Computereffekte und einiges mehr (14:40 Min.) und in der Doku „The Bird Of Prey“ geht man noch näher auf das Klingonenschiff ein (2:42 Min.), welches im Film in mehreren wirklich tollen Aufnahmen zu begutachten ist. Dann gibt es Originalinterviews mit Leonard Nimoy (15:33 Min.), William Shatner (14:26 Min.) und De Forest Kelley (12:56 Min.) und beim Wort „Originalinterviews“ stellt sich mir die Frage, ob es auch gefälschte Interviews gibt? Aber mit „Original“ ist hier wohl gemeint, dass es sich um Interviews von 1986 handelt und die sind auch sehr interessant, weil man die kompletten Interviews zeigt inklusive der Szenen, die man normalerweise für ein Making Of wegschneidet. Dann folgt der Oberbegriff „Tribute“ und in „Roddenberry Scrapbook“ berichtet Eugene Roddenberry von Erlebnissen mit seinem Vater (8:17 Min.) und in der Doku „Featured Artist: Mark Lenard“ redet Lenard´s Familie über den verstorbenen Schauspieler, der in vielen Nebenrollen in Star Trek zu sehen war (12:38 Min.). Dann kommt der Oberbegriff „Archive“ und hier sehen wir eine „Produktionsgalerie“ mit Behind The Scenes-Fotos und Skizzen (3:48 Min.) sowie die „Storyboards“ zu acht verschiedenen Szenen. Und zu guter Letzt gibt es dann noch den Trailer zu sehen (2:08 Min.). Insgesamt eine wahnsinnige Fülle an Material und noch dazu wirklich interessantes und spannendes. (Haiko Herden)
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