In der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts. Die Datenkrieg sind seit einiger Zeit zu Ende und Multi-Konzerne haben die Macht übernommen. Eine Seuche bedroht die Welt, sie wird NAS (Nerve Attenuation Syndrome) genannt. Eine Widerstandsbewegung namens Lotek kämpft gegen die Multis, welche sich wiederum wehren, indem sie das Verbrechersyndikat Yakuza anheuern. Die Loteks müssen öfter Daten schmuggeln. Dazu nutzen sie mnemonische Kuriere, besondere Agenten, die ein Implantat im Kopf haben und ihr Hirn mit Daten vollpacken. Einer dieser Kuriere ist Johnny, der all seine Kindheitserinnerungen gelöscht hat, um mehr Daten in sein Hirn reinquetschen zu können. Sein Ziel ist es, endlich aufhören zu können und das viele Geld zusammenzubekommen, das man benötigt, um sein Hirn wiederherzustellen. Sein neuer Auftrag soll ihm das benötigte Geld einbringen, doch dabei presst er sich das doppelte an Daten in den Kopf, als er eigentlich Speicherkapazität hat. Das hat den Nachtteil, dass sein Kopf innerhalb von 48 Stunden platzen wird, wenn er nicht rechtzeitig ihn wieder bei seinem Auftraggeber entleert.
Dieser Film beruht auf einer Kurzgeschichte von William Gibson, der durch seine Romane die Welt des Science Fiction revolutionierte. Eines seiner bedeutendsten Bücher z.B. ist der "NEUROMANCER". Außerdem gilt er als der Erfinder des Cyberspaces. Leider und vollkommen zu Unrecht ist dieser Film ziemlich gefloppt, was mal wieder nur daran liegen kann, das sich viele Menschen heute so etwas wie den Cyberspace überhaupt nicht vorstellen können, was ja, zugegebenmaßen auch nicht unbedingt einfach ist. Und typisch ist es ja auch, Dinge, die man nicht kapiert, zu verdammen, um seine eigene Dummheit nicht durchblicken zu lassen. Keanu Reeves hat diesen Film übrigens nach seinem Erfolg "SPEED" gedreht, hat aber vor "SPEED" den Vertrag für diesen Film unterzeichnet. Wahrscheinlich hätte er "VERNETZT" nicht mehr gedreht, wenn er gewußt hätte, dass er mit "SPEED" zum Weltstar wird, denn aus oben genannten Gründen konnte "VERNETZT" ja kein großer Erfolg werden. Einer der Kämpfer der Yakuza hat übrigens eine interessante Waffe: Ein glühendes Band, etwa 1 Meter lang, dass so heiß ist, dass es ohne Probleme durch Körperteile, ja selbst durch Metall geht. (Haiko Herden)
Knapp 30 Jahre in der Zukunft, einige Großkonzerne kontrollieren das weltweite Datennetz und somit im Grunde auch die Welt. Einige Menschen stellen sich nach Implantierung eines Chips in das Gehirn, als lebendige Datenspeicher und -schmuggler zur Verfügung, so auch der junge Johnny, der aber aussteigen und seine gelöschten Kindheitserinnerungen weiderhaben möchte. Um das notwendige Geld dafür zu bekommen, nimmt er einen letzten Auftrag an, bei dem sein Gehirn völlig mit Daten überladen wird. Er muß nun die Daten schnellstmöglich wieder loswerden, um nicht zu sterben. Unterstützung erhält er von Jane, J-Bone und Spider. Gleichzeitig jagen ihn die angeheuerten Killer eines Pharma-Konzern, die seinen Kopf wollen, um die Verbreitung einer Heilmethode für eine schwere Krankheit zu verhinder, denn genau diese Daten befinden sich in Johnny´s Kopf. Nur kann der Konzern mehr an der langwierigen Behandlung der Krankheit verdienen, als an der Heilung. Es kommt zum Showdown im Hauptquartier einer Widerstandsgruppe...
Dieser Film hat mich wirklich positiv überrascht, denn eigentlich hatte ich nicht viel von ihm erwartet. Ein wenig nimmt er das vorweg, was 1999 im Big-Budget-Meisterwerk „MATRIX“ weitergeführt wurde. "VERNETZT - JOHNNY MNEMONIC“ ist ein Cyberspace-Action-Film, der sich aus allen möglichen Quellen bedient, vom „RASENMÄHERMANN“ über „WILD PALMS", „TEK WAR“ bis hin zu „BLADE RUNNER“. Die Vorlage zu dem Film stammt vom „Cyberspace“-Erfinder William Gibson („NEUROMANCER“) und zeigt eine eher düstere Zukunftsvision. Letztendlich ist das ganze ziemlich trashig inszeniert und nicht besonders anspruchsvoll, doch kann „VERNETZT - JOHNNY MNEMONIC“ anderthalb Stunden hervorragend unterhalten, zudem für die Splatter-Fraktion auch noch ein paar recht derbe Effekte (köpfen, Arm abschlagen...) vorhanden sind. Für alle anderen ist vielleicht die Starbesetzung ein Anreiz,finden wir doch in der Liste Namen wie Keanu Reeves, Ice-T, Dolph Lundgren, Barbara Sukowa, Udo Kier, Henry Rollins und die wirklich ansehnliche Dina Meyer ("STARSHIP TROOPERS"). (Columbia Tristar) (A.P.)
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