Season 1 – Episode 24
(Tonstudio Braun – 2003 – CD/MC)
In New Orleans ereignen sich viele rätselhafte Morde. Es kann aber keine erklärbare Todesursache festgestellt werden, nur alle Toten tragen das sogenannte „Todeszeichen“. Als auch noch ein Geheimagent tot aufgefunden wird, der die Mordserie untersuchen sollte, schalten die Behörden Larry MacCloud ein. Er wird beauftragt dem Treiben nachzugehen. Eine Spur führt in die „Old Men River“-Bar. Dort verschwinden die Besucher um in den Fängen eines Voodoo-Kultes zu enden.
Bei Ermittlungen im Rotlicht-Club verschwindet auch Duke Arthur und soll geopfert werden. Larry MacCloud kann Arthur’s Opferung zwar verhindern, ihn jedoch nicht befreien, wird letztendlich selber zum Gefangenen.
Und während die geheimnisvolle Voodooqueen Marie La Valle und ihr Priester ein riesiges Heer der Voodoo-Anhänger und Zombies um sich scharen holt die Nationalgarde ebenfalls zum Gegenschlag aus, es kommt zum entscheidenden Fight. Die Zombie-Armee wird vernichtend geschlagen, Larry und Arthur gelingt es in den Wirren zu entkommen. Aber auch die Herrin der Untoten und ihrem Kompanion gelingt es unbehelligt zu fliehen...
Das Thema „Voodoo“ ist im Bereich Hörspiel ja noch „relativ“ unbefleckt. Mag es auch schon einige Produktionen dieser Art (EUROPA, Tonstudio Braun, ...) geben, ist es aber noch nicht so ausgelutscht wie z.B. das Thema Vampire. Als jungfräulicher Stoff hätte man hieraus schöpfen und eine Spitzen-Story basteln können. Doch bleibt es leider beim: „...man hätte können!“ So erwartet den Hörer eine Schilderung, deren Handlungsablauf vorgaukelt, man säße in einem Düsenjäger. Auf Einzelheiten wird kaum eingegangen.
Man erfährt nicht wie das ominöse „Todeszeichen“ wirklich ausschaut (Bild? Fratze? Punkt? Totenkopf?), noch woher Marie La Valle plötzlich kommt...alle interessanten Punkte eines Voodoo-Stoffes werden sprichwörtlich „überflogen“. Man erfährt nicht einmal was mit den „Opfern“ in der Bar geschieht, nur...„etwas, was Blut in den Adern gefrieren lassen soll!“ –Folter, Ritual? Getötet werden die Gefangenen jedenfalls auf einem weit entfernten Friedhof?! Und wem und zu welchem Zwecke wird hier geopfert!
Alles arbeitet auf den Plot der Geschichte zu: „Man will mit einer Zombie-Armee die Herrschaft an sich reißen!“ Das Motto – „Tempo statt Handlung“, das bei vielen Filmen funktioniert, packt hier nicht! Vielmehr bekommt man die Light-Version, einer Light-Version, einer Zombiegeschichte. Bei der nur noch das Wort Zombie Grusel erzeugen soll! Natürlich kann ich Bedenken hinsichtlich des Jugendschutzes nachvollziehen – aber zugunsten der Handlung?
Man gebraucht hier zwar das Wort Zombie, doch wird nicht erklärt was für eine Art „Unhold“ das ist. Und ließe sich beliebig gegen Werwolf, Vampir oder Horde Verrückter austauschen.
Um nicht falsch verstanden zu werden – ich bin hier nicht auf Schilderungen von Menschenfleisch verzehrenden Wesen aus!!!
Aber niemals wird hier auf den teuflischen Zauber eingegangen. Niemals kommt Flair, Atmosphäre oder Grusel auf. Nicht einmal ein Erwecken, Beschwören der Untoten auf dem Friedhof findet statt. Also, woher kommt plötzlich die Zombiearmee? Die Opfer aus der „Old Men River“-Bar jedenfalls bleiben Leichen, denn sonst hätte die Polizei nicht sämtliche Kühlboxen davon voll! Die Horrornacht von New Orleans ist ein reines Action-Hörspiel.
Im Großen und Ganzen drängt sich sogar der Verdacht auf hier sind zwei ehemalige TB-Produktionen zusammengeflossen.
John Sinclair ( Nr. 99 u.100 ) “VoodooLand” und
John Sinclair ( Nr. 1 ) „Das Horror-Schloss im Spessart“
Mit 33 Minuten Spielzeit wieder sehr, sehr kompakt – was der Story auch sehr, sehr geschadet hat. Dem Script wäre eine Überarbeitung durch Hörspiel-Fans sicher zu Gute gekommen.
Gesamturteil: Schnell, Kurz, Schwach und Mau – sind für mich die treffenden Bezeichnungen, die dieses Hörspiel umschreiben. Schade... (U.I.)
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