„RING 0“ spielt 30 Jahre vor „RING“ und ich kann an dieser Stelle nur eines sagen: Wer „RING“ noch nicht gesehen hat, sollte sich nichts verderben und diese Kritik hier erst nach dem Genuss von „RING 2“ lesen
Reporterin Miyaii Akiko ist Journalistin und macht sich auf die Suche nach dem Mädchen Sadako. Diese hat vor zehn Jahre an einer parapsychologischen Vorführung teilgenommen und wurde dort von den Reportern als Betrügerin bezeichnet. Kurz darauf ist einer nach dem anderen auf mysteriöse Weise gestorben. Miyaii will Sadako ausfindig machen und die Wahrheit herausfinden. Von einer Lehrerin von Sadako erfährt sie, dass das stille und zurückhaltende Mädchen Angst vor Wasser hatte. Bei einem Ausflug ans Meer weigerte sie sich strikt zu baden und warnte die anderen, es ebenfalls zu tun. Tatsächlich sind alle anderen Mädchen ertrunken.
Inzwischen lebt Sadako in Tokio. Sie ist immer noch still und schüchtern und leidet unter Visionen, doch trotzdem spielt sie in einer Theatergruppe mit, weil ihr Psychiater dies für therapeutisch wichtig hält. Niemand mag sie, alle fühlen sich unwohl in ihrer Nähe und haben, ohne es zu wissen, den gleichen Albtraum von einem tiefen Brunnen. Als die Hauptdarstellerin des neu geprobten Stückes aber aus ungeklärter Weise stirbt, gibt der Regisseur überraschenderweise Sadako die Hauptrolle, was ihren Beliebtheitsgrad bei den anderen Darstellerin nicht gerade steigert.
Unterdessen hat Miyaii Sadako ausfindig gemacht und macht ein paar Fotos von ihr. Auf diesen kann man später aber nicht Sadako erkennen, sondern Schemen von Toten. Miyaii erkennt auf einem Foto einen der damaligen Reporter, der bei dem Experiment mit dabei war…
Prequels sind ja sehr in Mode gekommen. Nach dem meiner Meinung nach schwächeren zweiten Teil folgt nun der nullte Teil, der wieder sehr gut ist (ohne freilich an das Original heranzureichen). Wir lernen Sadako kennen, die in den beiden anderen Teilen als böse dargestellt werden. Sie ist die Tochter eine Frau, die übernatürliche geistige Kräfte hat. Diese Kräfte hat auch Sadako geerbt, bei ihr sind sie sogar noch stärker vorhanden. „RING 0“ beschäftigt sich sehr ausführlich mit ihrem Charakter und man wird das Gefühl nicht los, dass hier das Buch „CARRIE“ im Vordergrund stand (das Cover der DVD weist auch vorsichtshalber darauf hin). Das zerstört natürlich das Mysterium um das Mädchen und macht sie weniger unheimlich, vielmehr ist sie ein armes Ding, dass von seiner Umwelt wegen ihrer Andersartigkeit ausgeschlossen, ja sogar gehasst wird. Insofern ist es zwingend notwendig, dass man die Filme auch in der Produktionsreihenfolge „RING“, „RING 2“ und „RING 0“ sieht, da „RING“ sehr leiden würde, wenn man „RING 0“ zuvor gesehen hat. Alles in allem ist „RING 0“ für echte Gänsehaut gut, auch wenn es keine Horroreffekte zu sehen gibt. Die einfachsten Mittel sind mitunter die besten.
Die deutsche DVD von Anolis präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 2.0) und Japanisch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:1.78 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es den Teaser in Deutsch und Japanisch (je 0:20 Min.), den Trailer in Deutsch und Japanisch (je 0:34 Min.), den Export-Trailer (1:19 Min.), Biographien von dem Komponisten Kenji Kawai und dem Ring-Autoren Koji Suziki, eine Bildergalerie mit Bildern aus dem Film (2:53 Min.) sowie der zweite Teil der Kurzgeschichte „The Woman“ als Hörbuch (36:08 Min.). (Haiko Herden)
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