Astrid Magnussen ist 13 Jahre alt und ist etwas genervt, weil ihre Mutter Ingrid sich nicht so sehr für ihr Leben interessiert. Diese ist nämlich Künstlerin und hat nicht den Draht dafür, sich um solch irdische Dinge zu kümmern. Eines Tages bringt Ingrid ihren Liebhaber um und wird dafür in den Knast gesteckt. Astrid kommt zu einer Familie und wird dort mit fast fanatischem Christusglauben und totaler Kirchenunterwerfung konfrontiert. Astrid schlittert fast in diesen Abgrund hinein, kommt zurück ins Heim und kommt dann zu einer sehr neurotischen Schauspielerin namens Claire, die allerdings Selbstmord begeht. Es geht wieder zurück ins Heim und von da aus zu der Immigrantin Rena. Zwischendurch besucht sie immer ihre Mutter im Gefängnis und lässt sich hier immer wieder mit deren Weisheiten belatschern...
Der Film hätte so gut sein können. Es beginnt bei den tollen Schauspielern Michelle Pfeiffer, Renee Zellweger und Neuling Alison Lohman als Astrid gibt ebenfalls eine gute Figur ab. Alle können ihre Rollen überaus glaubhaft darstellen und insbesondere die Dialoge zwischen Mutter und Tochter haben echte Tiefe. Mutter Ingrid versucht ihrer Tochter eine Selbständigkeit und das Bewusstsein, ein Individuum zu sein, mit auf den Weg zu geben, was natürlich nicht falsch ist, aber in der Konsequenz, wie es die Mutter will, ist das tödlich. Bei ihren Belehrungen lässt sie ständig die Persönlichkeit ihrer Tochter sowie ihre Wünsche und Sehnsüchte außer Acht. Dann allerdings muss man sagen, dass viele Dinge einfach zu glattpoliert sind. Die Schauspieler schaffen es durch ihre Leistungen zwar, den Figuren Tiefe zu geben und dass man mit ihnen mitfühlt, doch das etwas konstruiert wirkende Happy End zerstört vieles. Ich weiß nicht, ob das im Roman von Jane Fitch auch so ist, aber im Film wirkt das Ende etwas in die Länge gezogen und nicht so glaubwürdig, als dass der Film nachträglich länger im Hirn bleibt. So bleibt es einfach ein nettes Drama, aber leider kein bewegendes. (Haiko Herden)
|