 Anna Battista ist 24, Schauspielerin und in ihrer Heimat Italien schon ein Star. Dazu ist sie auf dem besten Wege, auch international den Durchbruch zu schaffen. Aber all der Starkult und die Glitzerwelt öden sie nur an, sie fühlt sich zu gesellschaftlichen Randgruppen hingezogen und nimmt ihre Verpflichtungen als Star nur halbherzig war. Ihre Einsamkeit versucht sie durch schnellen, oberflächlichen Sex, Joints und Kokain zu betäuben. Eines Tages lernt sie den Musiker Kirk kennen und verbringt eine Nacht mit ihm, doch statt nur einfach Sex zu haben, wie so oft zuvor, verliebt sie sich in ihn. Er sieht das alles eher als ein Abenteuer und ist genauso schnell verschwunden, wie er aufgetaucht war.
Anna ist verzweifelt und als sich dann auch noch ein großes internationales Filmangebot als Seifenblase erweist und sie herausfindet, dass Kirk Frau und Kind hat, bricht sie zusammen…
Wer hätte das gedacht…Asia Argento , rein optisch schon mal eine absolute Traumfrau und zudem eine großartige Schauspielerin, zeigt auch Ambitionen, hinter der Kamera zu arbeiten. „Scarlet Diva“ ist ihr erster eigener Film, zu dem sie das Buch geschrieben hat und Regie führte. Ganz ohne familiäre Unterstützung lief es dann aber doch nicht, so spielt ihre Mutter Daria Nicolodi mit und ihr Vater Dario Argento war gemeinsam mit Claudio Argento für die Produktion verantwortlich. Das Ergebnis ist wirklich beeindruckend und ein wirklich starker Film. Asia Argento hat einen Film jenseits von allem Hollywood-Glamour gedreht. Die Story ist deprimierend und die Bilder, gedreht auf Digital-Video, tragen das ihrige dazu bei. Alles wirkt wie eine Low Budget-Produktion, was hier aber ein absolut positiver Aspekt ist, denn genau das wird der Story des Filmes erst wirklich gerecht. Rein optisch hat der Film ein gewisses 80er Jahre-Flair, was mir persönlich sehr gut gefällt. All das wäre aber nichts, ohne die großartige schauspielerische Leistung von Asia Argento, die hier, zumindest teilweise, Autobiographisches verarbeitet hat. Sie ist sich für keine harte Szene zu schade und auch explizite Sexszenen mit Männern und Frauen zieht sie konsequent durch. Diese Szenen sind für den Film aber absolut notwendig und nicht selbstzweckhaft.
Etwas schade ist nur, dass es eigentlich keine durchgehende Story gibt, sondern alles etwas episodenhaft wirkt, letztendlich kann das aber den guten Eindruck nicht schmälern.
Abgesehen von Asia Argento fallen die anderen Darsteller ein wenig ab, zum einen, weil Asia den Film praktisch ganz alleine trägt und in wirklich jeder Szene zu sehen ist und zum anderen, weil sie den Film größtenteils mit Freunden und Bekannten besetzt hat, die zumindest teilweise keine professionellen Schauspieler sind. Dafür meistern sie ihren Part aber durchaus gut und letztendlich geht es in „Scarlet Diva“ ja auch nur um Asia Argento.
„Scarlet Diva“ hat definitiv das Zeug zum Kultfilm und ist für Asia Argento-Fans Pflichtprogramm, auch und gerade, weil es alles andere als leichte Kost ist und keinesfalls das Massenpublikum bedient.
Der Film ist in einigen Ländern inzwischen auf DVD, teilweise mit Audiokommentar von Asia Argento, erhältlich, nur Deutschland hinkt mal wieder hinterher. Für diese Besprechung lag die holländische DVD von Extreme Cult vor. Bild und Ton sind einwandfrei, allerdings gibt es nur die italienische Sprachfassung, wahlweise mit holländischen Untertiteln. Dennoch kann man der Handlung problemlos folgen. Als Bonus gibt es auf dieser DVD lediglich eine Bildergalerie mit schönen, aber leider zu kleinen Motiven. Da die DVD ziemlich preiswert ist, sollte man zuschlagen, beispielsweise bei Ebay Niederlande. (A.P.)
|
