Da wir vorhaben, in zwei Wochen eine Katze hier bei uns einziehen zu lassen, habe ich mir einschlägige Literatur besorgt und Filme, die zeigen, wie Katzen so sind. Dieser Dokumentarfilm zeigt, wie Familie Jarrett (Vater, Mutter, Mutantentochter und Hündchen) aufs Land ziehen, doch die Maklerin hat das böse Geheimnis verschwiegen: Der Vorbesitzer wurde von Katzen zerfleischt. Daddy Paul hat auch schon eine Allergie und der Telefonmann wurde im Keller von den bösen Katzen erledigt, doch das merkt keiner, erst als das ganze Schlafzimmer vollgepieschert ist, wird man mißtrauisch. Auch das kleine Hündchen wird arg zugerichtet und kaum verläßt der Herr des Hauses selbiges, stürmen die Katzen zum Großangriff, durchkratzen Türen, lösen Lüftungsgitter und sind einfach hunds- tschuldigung katzengemein. Unglaubliche Szenen spielen sich ab, so unglaubliche Dinge, wie sie sich kein Sterblicher ausmalen könnte, denn so doof kann niemand sein, eher ist es noch wahrscheinlicher, dass Du von einer Horde Teebeutel vergewaltigt wirst. Der Film ist für das amerikanische Kabel produziert worden, fragt sich bloß für welches? Fürs Telefonkabel? Fürs Kabel zur Kaffeemaschine? Doch bleibt hier auch eindeutig die Devise, die Herr Ulf Kaiser aufgestellt hat: Alles was schlecht ist, ist gut, z.B. Rollkragenpullover. Der Film ist ja so penetrant unglaubwürdig, dass es schon fast wieder ein Spaß ist, ihn zu gucken, doch da liegt der Kasus Knaxus: fast! Aber die 79 Min. kann man eigentlich schon mal durchhalten, obwohl man aus diesem Film prima einen Trash-Film hätte machen können (obwohl man Trash-Filme ja nicht macht, sie passieren einfach). Die Schwäche ist einfach die betont unwahrscheinliche Dramaturgie, die einem die Zahnfüllungen platzen lassen sollte, aber im echten Leben nur noch ein Bier extra aus dem Kühlschrank holen läßt, um den Frust unter einer Decke des positiven Karmas des, man könnte es fast toten Formates nennen, das die letzte Ruhe dieses unglaubwürdigen Abenteuers als letzte Wächter im imaginären Patrouillenboot des Geistes, das immer das falsche Gewicht verzeichnet wurde, zu beschwören und... eigentlich auch egal. Fazit: Ich kauf mir trotzdem ´ne Katze, oder? (Haiko Herden)
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