Post-Weihnachtszeit in Berlin. David hat gerade wegen eines gebrochenen Armes seinen Job auf dem Schrottplatz verloren und trifft auf die Prostituierte Marie. Obwohl David gar keine Lust hat, verbringen sie die Nacht miteinander und schon am nächsten Morgen beschließen die beiden, zusammen abzuhauen und alles hinter sich zu lassen. Sylvester geht es los mit dem Ziel Atlantikküste. Irgendwann geht natürlich das Geld alle und David will sich welches verdienen, doch mit seinem verletzten Arm bekommt er keinen Job. Also beginnt Marie, wieder als Prostituierte zu arbeiten, verkauft sich auf ihrer Reise immer wieder fremden Männern für Geld, was mehr als nur einmal komplett schief geht. Die extreme körperliche und seelische Belastung liegt tonnenschwer auf Maries Schultern, doch die Liebe zueinander hilft über vieles hinweg. Über vieles, aber nicht über alles...
Philip Gröning wollte ein Roadmovie drehen und hat sich die besten Zutaten dafür herausgepickt: Eine tragische Liebesgeschichte, die kein gutes Ende nehmen kann, gescheiterte Existenzen, die nichts zu verlieren haben, schmuddelige Motels und obendrein noch wirklich geniale Musik. Aus diesen Zutaten hat er tatsächlich ein wirklich tolles Roadmovie gedreht. Ein Film, der zeigt, dass die Liebe immer das wichtigste ist. Das allerdings nicht in kitschiger Weise, sondern auf sehr tragische, eindringliche und erschütternde Weise, obendrein noch auf sehr realistische Art, wobei die Mischung aus Realismus und Traum manchmal nicht eindeutig ist. Dabei verweigert sich der Film gängigen Erzählmustern und mehr als einmal kam mir beim Gucken der Vergleich zu Wim Wenders auf. Um noch einmal auf die Musik zurück zu kommen: Wer Spaß hat an Velvet Underground, Can, Yo La Tengo und noch dazu keine Flash kriegt, wenn plötzlich Mozart gespielt wird, dem wird hier einiges geboten. Im Kontrast dazu gibt es auch sehr viele Stellen des Filmes, die mit totaler Stille noch viel direkter den Zuschauer berühren. Der Film ist kalt und der Film ist sinnlich, paradoxerweise kann er beides gleichzeitig sein und genau das macht „L´AMOUR“ aus, der eigentlich „L´AMOUR, L´ARGENT, L´AMOUR“ heißt.
Die deutsche DVD von Epix präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:2.35. Untertitel sind in Deutsch, Englisch und Französisch verfügbar. Als Extras gibt es einen Kurzfilm von Tobias Müller mit Namen „SEHNSUCHT“ (12:28 Min.), diverse Deleted Scenes (mit verschiedenen Untertiteln) (11:27 Min.), ein alternatives Untertietl (ebenfalls mit verschiedenen Untertiteln) (25:11 Min.), Interviews mit dem Regisseur und den Darstellern (10:36 Min.), eine Behind The Scenes-Doku (2:22 Min.), Biographien der Crew, Bildergalerien mit Fotos vom Dreh, aus dem Film und Produktionszeichnungen (3:42 Min.) und am Ende gibt es das abgefilmte Treatment des Regisseurs zum Film. (Haiko Herden)
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