Das Mittelalter. Till Eulenspiegel ist ein verrückter Junge, der immer den Schalk im Nacken hat und die ganze Stadt nervt. Eines Tages kommt er nach Boomstadt und führt dort mit seinem Großvater Marcus auf dem Marktplatz einen Zaubertrick vor, doch dabei kommt es zu einem merkwürdigen Zwischenfall, denn der Großvater verschwindet spurlos. Durch einen magischen Spiegel bekommen sie ein paar Tipps, wie sie ihn wiederfinden können - es sind drei Aufgaben, die er zu bewältigen hat, doch diese Aufgaben sind in Rätseln gestellt. Zur gleichen Zeit regier der kleine König Rupert über das Volk. Er ist noch ein Kind und hat keine Ahnung, dass die Erwachsenen, die in seinem Namen regieren, da er dafür ja noch zu klein ist, das Volk ausbeuten. Rupert wird Opfer eine fiesen Intriege, aus der ihm nur noch Till helfen kann, der im Grunde ja auch unwissentlich Schuld an der Misere ist...
Till Eulenspiegel gab es tatsächlich, er wurde ca. 1300 geboren und starb 50 Jahre später in der Stadt Mölln. Ungefähr 200 Jahre später, genaugenommen 1510, hat der Zollschreiber Hermann Bote seine Geschichte zu Papier gebracht. Erstaunlicherweise gibt es zu dieser doch sehr bekannten Figur nur sehr wenige Filme und diesen Mißstand hat diese deutsch-belgische 15-Millionen-Euro-Prodution behoben und einen erstklassigen Zeichentrickfilm für die ganze Familie produziert. Es gibt im Grunde nichts auszusetzen, außer dass mir Sprüche wie "Schalten sie ihre Mobiltelefone ab" und andere Anspielungen auf moderne Dinge unserer Zeit ein wenig stören. Immerhin spielt die Geschichte im Mittelalter, doch vielleicht bin ich diesbezüglich einfach etwas humorlos. Für die Synchronisation hat man sich eine ganze Riege erstklassiger deutscher Stars ins Studio geholt, als da wären Mario Adorf, Christian Tramitz, Veronica Ferres, Hannes Jaenicke und einige mehr. Das kommt den Charakteren sehr zugute und haucht ihnen noch mehr Leben ein. In einer Zeit, in der Disney-Filme immer weniger Erfolg haben und das Label sogar erwähnt, klassische Zeichentrickfilme gar nicht mehr zu produzieren, ist es umso erfreulicher, dass qualitativ gleichwertiger Stoff auch aus anderen Ländern kommen kann. Ein Trost.
Die deutsche DVD von Concorde präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 5.1) sowie im Bildformat 1:1.85 (16:9 anamorph). Untertitel sind (in Farbe) in Deutsch für Hörgeschädigte verfügbar. Als Extras gibt es Texttafel-Informationen zu den einzelnen Charakteren und deren Synchronsprecher, das Spiel „Wachen foppen“ und „Karten raten“, ein Making Of des Filmes und der Synchroarbeiten (20:47 Min.), das „Lee Evans Special“ (sozusagen ein Pre-Making Of, 6:29 Min.), filmische Produktionsnotizen (9:23 Min.), den Kinotrailer (2:27 Min.), den Kinoteaser (0:52 Min.) sowie Trailer zu „WILDE KERLE“, „DAS LETZTE EINHORN“ und „MEIN BRUDER IST EIN HUND“. Zuguterletzt gibt es noch einen DVD-Rom-Teil mit Bildschirmschonern, Wallpapers, Liedtexten und einigem mehr. (Haiko Herden)
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