Japanische Horrorfilme sind seit dem US-Remake von „Ring“ schwer im Kommen. Und nach der japanischen Ring-Saga gilt der Mythos um das Mädchen Tomie als der nächstmysteriöseste.
In „Tomie Re-Birth“ geht es um den Künstler Hideo, der im Affekt seine Geliebte Tomie ersticht. Zusammen mit seinen Freunden Takumi und Sunichi begräbt er sie mitten im Wald. Doch diese Aktion ist nicht von Erfolg gekrönt, denn schon am nächsten Abend treffen Takumi und Sunichi Tomie auf einer Cocktailparty, und Hideo liegt tot und völlig ausgeblutet im Badezimmer. Sunichi will sich überzeugen ob Tomie wirklich tot ist und fährt zu ihrem Grab, doch sie ist natürlich nicht tot sondern lebt noch. Sunichi tötet sie nochmals, doch wieder steht sie am nächsten Abend unversehrt da, diesmal vor Takumi und seiner Freundin Hitomi, die auf merkwürdige Art und Weise besessen von der geheimnisvollen Tomie ist, und auch Sunichi verfällt ihr mehr und mehr. Doch wer oder was ist Tomie ? Woher kommt sie, wohin geht sie, und vor allem, warum stirbt sie nicht ?
Mehr als nur eine Frage die bei „Tomie Re-Birth“ ungeklärt bleiben. An diesem Film scheiden sich in mir die Geister. Einerseits muss ich die Idee zu diesem Film sehr loben. Die Grundstory ist sicher einwandfrei, zudem ist der Film unterlegt mit einem wirklich unheimlichen Score der einem so manches Mal das Blut in den Adern gefrieren lässt. Andererseits ist dieser Film derart unnachvollziehbar und unstrukturiert, so dass man sich mehr als nur einmal fragt, was das Ganze eigentlich soll. Ach übrigens: auf die oben genannten Fragen wird nicht mal im Entferntesten eine Antwort gegeben. Absichtlich nicht ? Es scheint in der Tomie-Saga noch mehr Filme zu geben, die mir allerdings nicht bekannt sind. Übrigens basiert dieser Film lose auf einem Manga, was vielleicht erklärt warum er so unzusammenhängend ist. Zugegebenermaßen hat dieser Film nicht nur zwei, sondern diverse Schockmomente und auch ein paar recht ekelige Szenen, aber auf die hätte man bei derart unterirdischen Handlungsabläufen auch getrost verzichten können.
Zur deutschen DVD lässt sich leider auch nur negatives sagen. Davon abgesehen, dass der Ton sehr bescheiden und eher auf Fernsehniveau angelegt ist, was ist das für eine grauenvolle Synchronisation ? Etwas schlechteres hat es wohl selten gegeben. Vielleicht wäre der Film um einiges besser, wenn die deutsche Synchronisation besser wäre. Die Akteure zeigen somit nicht das geringste Bisschen Emotion, es ist als ob die Synchronisatoren völlig gelangweilt da sitzen und ihren Text herunterlesen, und das alles in einem Raum ! Somit ist es völlig egal ob die Schauspieler weiter weg oder näher dran stehen, sie sprechen alle in der gleichen Lautstärke ! Der Film ist auf der DVD zudem noch in Japanisch, wahlweise mit oder ohne Untertiteln, zu sehen. Dazu bietet die DVD kaum Extras, lediglich eine Bildergalerie ist zu sehen.
Fazitgebend kann ich nur allen raten, sich lieber „Ring“ immer wieder anzusehen anstatt sich ernsthaft mit dem Mythos Tomie auseinanderzusetzen. Man kann dabei eigentlich nur verlieren. (argentinho)
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