Dogville ist ein sehr entlegenes Dörfchen in den Rocky Mountains in den 30er Jahren. Niemanden geht es gut, denn die große Depression hat auch vor Dogville nicht halt gemacht. Nur kennt niemand diesen Begriff, denn Dogville liegt außerhalb jeglichen Lebens. Aus dem einzigen Radio in der Stadt dudelt nur Tanzmusik. Eines Tages taucht eine junge Frau namens Grace Margaret Mulligan auf. Sie wird von ihrem Vater, einem Gangster, verfolgt und taucht in der Stadt unter und die Bewohner, allen voran Gemeindesprecher Tom gewähren ihr Asyl. Die Gemeinde gewährt ihr länger Zuflucht, allerdings unter der Voraussetzung, dass sie den paar Leuten ein wenig unter die Arme greift bei ihren täglichen Arbeiten. Nach einer Probezeit von zwei Wochen hat Grace es geschafft, sich das Vertrauen der Bewohner zu gewinnen, doch dann kommt eines Tages der Sheriff in den Ort und hängt einen Steckbrief auf. Als auch noch das FBI auftaucht und sie sucht, verändert sich das Verhalten der Einwohner Grace gegenüber. Damit sie weiterhin bleiben darf, muss sie härter arbeiten, sexuelle Dienstleistungen anbieten und sich demütigen lassen…
Minimalismus pur, so einfach muss man „DOGVILLE“ beschreiben. Der Film ist zusammengeschrumpft auf das einzig wesentliche: Dem Menschen. Die Sets sind nur in einer Halle aufgebaut, die Häuser und Strassen mit Kreide auf dem Boden angedeutet und in den „Räumen“ nur die nötigsten Möbelstücke. Das ist noch minimalistischer als Theater, doch wider Erwarten funktioniert es. Im Laufe der gar nicht so lang erscheinenden 171 Minuten hat man sich vollständig daran gewöhnt. Die Geschichte an sich ist auch ein echter Knaller. Eine radikale Studie über Menschen, die plötzlich in eine Machtposition geraten, über das Hervorbrechen der niedrigsten menschlichen Verhaltensweisen und Lars von Trier hat auch keine Angst, das alles darzustellen. Ungeschminkt, sozusagen, wie er es bei seinen Dogmafilmen gelernt hat mit einem radikalen Ende. Die Schauspieler sind allesamt grandios und die Filmwelt spricht Nicole Kidman in der Rolle der Grace ihre bislang beste darstellerische Leistung zu, was auch stimmt. „DOGVILLE“ ist anders als alle anderen Filme und das ist auch wirklich gut so. So originelles, spannendes und vor allem intelligentes Kino wünscht man sich häufiger.
Die deutsche DVD von Eurovideo präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 5.0, Dolby Digital 2.0) und Englisch (Dolby Digital 5.0) sowie im Bildformat 1:2.35 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es lediglich Trailer zu „THE ITALIAN JOB“ und „ROSENSTRASSE“. (Haiko Herden)
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