(Dresscode Black Verlag, ISBN 3-9808890-1-7)
Und hier haben wir David A. Lines dritten Roman. David ist sonst eine Hälfte der Berliner Band UNTOTEN, schafft es aber immer wieder, sich auch literarisch zu betätigen. Wie auch schon in den Vorgängern gibt es keiner wirkliche Geschichte, die erzählt wird. Unser Protagonist läuft durch die Gegend und trifft die verschiedensten Gestalten, von denen nicht eine einzige aus der „normalen“ Welt zu kommen scheint. Entweder sind sie vollkommen abgehoben, irgendwie pervers oder auch einfach nur einsam und verkommen. Ich muss auf eine Zusammenfassung der Geschichte verzichten, denn das ist schwierig, lässt sich nicht so einfach bewerkstelligen. Der Roman liest sich flüssig, doch man bleibt den Figuren relativ fremd, da sie in ihrem Gefühlsleben nicht so alltäglich sind und in nicht gerade alltäglichen, ja eigentlich sogar eher sehr unwirklichen Welten sich bewegen. David A. Lines Art zu schreiben ist geblieben, mitunter recht eigenwillig, auch in Sachen Interpunktion, dafür aber auch frisch frech frei aus dem Bauch heraus, man liest sich sehr schnell rein. 150 Seiten dürften auch niemanden überfordern und man lässt sich gerne in die irreale, kranke Welt aus Drogen, Sex und Irren hineinziehen. (Haiko Herden)
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