Faschingsdienstag in einer österreichischen Stadt. Andreas Berger ist arbeitslos und pleite und sein Sohn, der bei seiner geschiedenen Frau lebt, hat Geburtstag. Neben dem Geschenk fehlt ihm auch noch dringend Geld für die ausstehenden Alimente und so beschliesst er, eine Bank auszurauben. Vor der Bank bekommt er Angst und entscheidet sich für einen Supermarkt, doch auch da bekommt er Muffensausen und entschliesst sich dann, die kleine Schneiderei nebenan auszurauben. Berger hat so etwas noch nie gemacht und deshalb verläuft sein Überfall auch alles andere als professionell. Den Schneider Böckl und den Kunden Kopper muss er als Geiseln nehmen. Als die Polizei anrückt, dehnt sich die Zeit…
Obwohl Österreich gar nicht so weit weg von Deutschland liegt, Fachleute sagen, es grenzt sogar direkt daran, schwappen gar nicht so viele Filme hier herüber. Ich glaube, ich weiß auch, woran das liegt. Es mag an dem schwer zu verstehenden Slang liegen, den Österreicher, aber ganz besonders Wiener drauf haben. Bayern mögen so etwas noch verstehen können, doch je nördlicher man kommt, desto schwieriger wird das. In Hamburg und Schleswig Holstein ist man dann offenbar vollkommen verwirrt und kann kaum noch deutsche Worte aus dem Sprachwirrwarr erkennen. So jedenfalls geht es mir mit „DER ÜBERFALL“. In den Hauptrollen sieht man Roland Düringer und Josef Hader, zwei Kabarettisten, die in ihrem Heimatland erfolgreich sind. Hier kennt man sie nicht so gut und das ist sicherlich auch gut so, denn so kann man die Sache objektiver betrachten, denn „DER ÜBERFALL“ ist keine richtige Komödie, die Basis ist eigentlich eine Tragödie, denn in der Enge der Schneiderei kommt es zu allerlei Dingen, die ich hier gar nicht näher erläutern möchte, um den Fluß der Geschichte für einen „Erstseher“ nicht zu verderben. Interessant ist das Geflecht der Beziehungen der Drei untereinander aber allemal gemacht, immer mit etwas Sarkasmus und Absurdität gewürzt. Unter der Oberfläche der Protagonisten brodelt es, da ist viel passiert, das kann man nur erahnen, denn der Reiz hier sind die unausgesprochenen Dinge. Alles in allem eine gelungene, witzige Tragödie.
Die deutsche DVD von Attraction Movies präsentiert den Film in Deutsch bzw. Wienerisch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat Widescreen. Als Extras gibt es einen Trailer, ein Text-Interview mit dem Regisseur, Text-Statements der Darsteller, Biographien der Hauptdarsteller und des Regisseurs sowie eine Slideshow. (Haiko Herden)
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