(Heyne, ISBN 3453160819)
Michael Noonan ist Schriftsteller und als seine Frau Jo durch einen Hirnschlag stirbt, leidet er jahrelang an einer Schreibblockade. Nach langer Zeit kehrt er in ihr gemeinsames Sommerhaus zurück, wo er glückliche Tage mit Jo hatte. Erstaunlicherweise hat er schnell das Gefühl, dass es in dem Haus spukt. Nach und nach erhält er immer mehr Hinweise, dass offenbar der Geist der einst ermordeten schwarzen Jazzsängerin Sara Tiddwell umhergeistert. Was ist das für ein Fluch, der auf dem Haus (oder über dem ganzen Ort) liegt?
Ich muss gestehen, dass ich mich am Anfang wirklich durch den Roman gequält habe. Der Anfang mit dem Unfall, mit dem Auseinandersetzen mit dem Tod seiner Frau und mit der Schreibblockade nervten irgendwie. Auch die erste Zeit im Sommerhaus war recht langweilig, doch dann lernte der Autor das Mädchen Mattie und ihre kleine Tochter kennen und beschäftigte sich längere Zeit mit einem Sorgerechtsfall. In diesem Augenblick habe ich mir gewünscht, dass Stephen King die ganzen übernatürlichen Dinge aus dem Spiel lässt und sich auf diese Geschichte konzentriert, doch dem Wunsch wurde nicht Folge geleistet. Am Schluß ist das Ganze dann Geistergeschichte pur. Zusammenfassend muss man sagen, dass „Sara“ ein typisches Stephen King Buch ist, zwar mit einigen Längen, doch merkt man schon, dass der Mann älter, reifer und weiser geworden ist (wäre ja auch schlimm, wenn nicht), was dem Roman guttut. Am Ende aber ist mir auch vieles wieder zu platt. Ich möchte nichts verraten, aber manch Detail ist schon arg aus den üblichen Grusel-Klischees entliehen. Alles in allem gute Unterhaltung, aber bei weitem nicht sein bester Roman. (Haiko Herden)
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