One Point Zero(Island, Rumänien, USA 2004)Originaltitel: One Point O Alternativtitel: Regie: Jeff Renfroe, Marteinn Thorsson Darsteller/Sprecher: Jeremy Sisto, Deborah Kara Unger, Lance Henriksen, Udo Kier, Eugene Byrd, Bruce Payne, Ana Maria Popa, Emil Hostina, Sebastian Knapp, Genre: - Science Fiction/Fantasy
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Die nahe Zukunft. Simon ist Programmierer und mit seinem derzeitigen Projekt schon ziemlich im Rückstand. Auch von anderer Seite bekommt er Druck, denn er ist mit der Miete im Rückstand, beim Einkaufen scheint ihn ein Mann zu verfolgen und er erhält am Rechner ständig merkwürdige Nachrichten, doch das allermerkwürdigste ist, dass er jeden Tag, wenn er nach Hause kommt, ein leeres Postpäckchen in seiner Wohnung findet. Trotz Alarmanlage! Langsam beginnt er paranoid zu werden. Er verdächtigt erst seinen Nachbarn Derrik, der gerade einen Androiden baut, dann den Hausmeister, dann einen anderen Nachbarn, der Virtual-Reality-Pornos produziert. Als er mit ihm redet, erzählt der Typ von einem VR-Spiel, das Simon unbedingt mal ausprobieren muss. Als er es tut und im Cyberspace eintaucht, wird sein Nachbar direkt neben ihm ermordet. Natürlich interessiert sich fortan die Polizei für ihn…
Dieser Independentfilm ist eine echte Überraschung. Lahmer Titel, nichtssagendes Cover, dafür eine unerwartet gute Geschichte und eine unerwartet gute Optik. Der Film führt immer tiefer in düstere Gefilde, wirft immer mehr Fragen auf, wird immer rätselhafter, verliert dabei aber nie den Boden. Es bleibt alles nachvollziehbar und glaubwürdig, man verliert sich nicht in irrealen Cyberwelten, auch wenn diese eine Rolle spielen. Insofern bietet „ONE POINT ZERO“ eine ganze Palette guter Ideen. Ganz besonders erwähnenswert ist der Look des Filmes. Die Räume sind braun und schmuddelig, durchweg düster und mit gebraucht wirkenden Möbeln versehen. Selbst die Hitech-Geräte sehen eher altmodisch aus, wie aus dem letzten Jahrhundert. Eine gute Schauspielerriege tut sein übrigens dazu: „WRONG TURN“-Mime Jeremy Sito und natürlich die charismatischen Darsteller Udo Kier und Lance Henriksen – einfach hervorragend. Eine gute Mischung aus Kafka, David Lynch, Matrix und Blade Runner und das Ganze wirklich gelungen! Was will man mehr?
Die deutsche DVD von Koch Media präsentiert den Film in Deutsch und Englisch (Dolby Digital 5.1) sowie im Bildformat 1:1.77 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es einen Audiokommentar mit Jeff Renfroe und Marteinn Thorsson, ein Making Of (22:31 Min.), Deleted Scenes, wahlweise mit Audiokommentar ohne englischem Originalton (12:03 Min.), ein deutsches Interview mit Udo Kier (6:50 Min.).
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