Cathy und Robert Thorn bekommen am 6. Juni um 6.00 Uhr in Rom ein Baby, allerdings ist es nicht ihr eigenes, welches gestorben ist, sondern das einer anderen Frau, die im gleichen Moment starb. Robert verrät dies seiner Frau nicht und nimmt Damien, wie der Junge genannt wird, als seinen eigenen Sohn an. Im Alter von 5 Jahren, Robert ist inzwischen amerikanischer Botschafter in England, beginnt Damien sich seltsam zu verhalten. Er dreht durch, als er mit in eine Kirche gehen soll, in seiner Umgebung sterben immer wieder Menschen auf mysteriöse Art und Weise und beim Spielen im Haus stößt er „versehentlich“ seine Mutter, die wieder schwanger ist, von einer Galerie, so dass sie das Kind verliert. Ein Priester und ein Fotograf kommen dem Geheimnis auf die Spur. Gemäß der Offenbarung des Johannes in der Bibel ist Damien Thorn der Antichrist, der eines Tages die Welt ins Armageddon führen wird. Langsam beginnt Robert Thorn daran zu glauben und beginnt Nachforschungen über die wahre Herkunft von Damien anzustellen. Als Fotograf, Priester und Cathy ebenfalls sterben, beschließt er, den Antichristen zu vernichten. Mit den Meggido-Dolchen, die er von dem Forscher und Exorzisten Bugenhagen erhalten hat, fährt er in eine Kirche, um Damien dort hinzurichten...
Remake-Wahn Teil 666...
Wie der eine oder andere bemerken wird, habe ich meine Inhaltsangabe zu diesem Film fast wortwörtlich aus meiner Besprechung zum Originalfilm von 1976 übernommen, aus dem einfachen Grund, weil das Remake von 2006 absolut keine Veränderung der Story bietet. Der Film spielt zwar in unserer Zeit, was aber auf den Inhalt keinen Einfluss hat. Teilweise übernimmt Regisseur Moore ganze Szenen fast einstellungsgetreu und auch so mancher Dialog wurde 1:1 aus der Vorlage übernommen. Welchen Sinn macht also ein Remake, das keine Veränderungen bietet? Die Figurenkonstellationen sind die gleichen, die legendären „Unfälle mit Todesfolge“ wurden nur minimalst variiert und selbst die letzte Einstellung des Films ist nichts anderes, als eine Kopie.
Dabei haben die Filmemacher eigentlich nichts falsch gemacht. Die Atmosphäre ist schön düster, die Optik ist teilweise wirklich gelungen und die schauspielerischen Leistungen sind okay, wobei leider gerade die von mir sonst eigentlich hoch verehrte Julia Stiles ziemlich abfällt und blass bleibt. Dafür weiß Mia Farrow als Kindermädchen zu gefallen.
Beurteilt man einmal die Umsetzung der einzelnen Szenen für sich alleine, so ist zum Beispiel die Szene im Park optisch gelungener, als im Vorbild, während die Friedhofsszene viel weniger gruselig wirkt. So vergleicht man als Kenner der alten Fassung über die ganze Filmlänge jede Szene, weil John Moores Film einfach keinerlei Eigenständigkeit besitzt. Wozu also ein Remake? Dass man künstlerisch damit scheitern muss, hat das Beispiel „Psycho“ bereits gezeigt, dass es auch besser geht, zeigte das Remake von „Dawn Of The Dead“. Im weiten Feld dazwischen finden wir „The Texas Chainsaw Massacre“, „Amityville Horror“ und „Ring“, die zumindest hier und da etwas eigenständig erscheinen. Allen gemein ist aber, dass sie nie ans Original rankommen.
Was bleibt also bei der Neuverfilmung von „Das Omen“? Ein technisch einwandfreier, durchaus unterhaltsamer Film, der die Vorlage fast exakt kopiert, dem aber im Vergleich das allerwichtigste fehlt: die genial gruselige Atmosphäre von 1976. Die versucht er hier und da mit einigen zusätzlichen Schockeffekten aufzubauen, scheitert damit aber.
Zum angucken okay, im Vergleich aber ziemlich überflüssig. (A.P.)
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