Sophie ist schwanger, ihr Freund superverständnisvoll, aber irgendwie merkt sie, dass er nicht dahinter steht. Sie weiß nicht, was sie will, ist vollkommen überfordert. Morgen ist der Termin für die Abtreibung. Sie schüttet Unmengen Alkohol in sich hinein, gerät in Konflikte mit Männern in einer Kneipe, geht Taxifahrern auf die Nerven, klaut ein Motorrad und rast wie eine Irre durch die Stadt, wird fast vergewaltigt, trifft auf einen weiteren superverständnisvollen Typen. Sie kann es alles nicht ertragen und schüttet sich immer weiter zu…
Sicherlich ist es etwas übertrieben, was die arme Sophie alles innerhalb einer Nacht erleiden muss, doch es ist ja ein Film und da es so realistisch inszeniert wurde, erschüttert das Ganze auch erheblich. Dieser deutsche Film ist ohne Zweifel einer der besten, der mir in den letzten Jahren untergekommen ist. Eben diese Authentizität macht es aus. Relativ blasse Farben, gute Musik und allen voran ganz ganz hervorragende Darsteller, die auch vor Nacktszenen nicht zurückschrecken. Es gibt tatsächlich bei dieser Low Budget-Produktion nicht einen einzigen Ausfall. Selbst Robert Stadlober konnte man für zwei kleine Szenen engagieren, doch obwohl er das bekannteste Gesicht ist, wirken die anderen Schauspieler viel energischer. Allen voran natürlich Katharina Schüttler als Sophie, ein Traum an Darstellkunst. Aber auch Martin Brambach als Kneipenbesucher, der die Hose runterlässt, oder auch Alexander Beyer als langweiliger Freund, selbst den kleinsten Nebenrollen wirken real. Gerade bei deutschen Produktionen ist das oft nicht der Fall. Insofern ein Wunder, dass der Film fast fünf Jahre gebraucht hat, um auf DVD rauszukommen.
Die deutsche DVD von Epix präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:1.33. Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es einen Trailer (2:08 Min.), eine Hinter den Kulissen-Doku (9:08 Min.), Audiokommentar, eine Fotogalerie (1:27 Min.), Interviews mit Katharina Schüttler, Robert Stadlober, Martin Brambach, Alexander Beyer und Gerd Wamling (gesamt 17:32 Min.) sowie diverse Filmographien. (Haiko Herden)
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