(Dtv, ISBN 3423208821)
Eine nicht näher erläuterte globale Katastrophe ist geschehen vor langer Zeit. Nachdem ein Großteil der Menschheit dabei draufgegangen ist, haben sich zwei Supermächte gebildet. Diese allerdings haben sich vollkommen isoliert voneinander innerhalb der letzten Jahrhunderte entwickelt. Eines ist allerdings klar: Die eine Macht ist der anderen technisch weit überlegen. Die weniger entwickelte nun glaubt, technisch auf einer Linie zu sein und macht sich auf zu einer Expedition in die „Zone Null“, die von einer riesigen Kuppel eingehüllt ist. Es sind speziell ausgebildete Soldaten und sie wissen nicht, was sie erwartet. Innerhalb der Kuppel finden sie eine Stadt, die scheinbar verlassen ist, doch eine nähere Untersuchung bringt weitere höchst erstaunliche Dinge ans Tageslicht…
Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht preisgeben. Seit dem Jahr 1953 schreibt Autor Herbert W. Franke Science-Fiction-Romane und zählt zu den bekanntesten Genre-Autoren Europas. Der Roman „ZONE NULL“ ist verschiedenartig aufgebaut. Zum einen ist es ein Forscherroman, nämlich dann, wenn die Soldaten die Stadt erkunden. Dann ist es teils sehr wirr, mit abgehackten Sätzen und Stichwörtern über Seiten hinweg – hier habe ich des Öfteren Passagen nur überflogen – und dann eine sehr existenzialistischer Teil, der sehr an Franz Kafka erinnert. Vom Schreibstil her, als auch vom Inhalt, nämlich einer Person, die einer nicht greifbaren Macht gegenübersteht und von ihr wie ein Spielball hin und her geworfen wird. Und am Ende gibt es noch eine gehörige Portion Sozialkritik. Ich muss gestehen, diese anstrengenden Passagen mit den Satzfetzen hätten nicht sein müssen, der Sinn bleibt mir auch etwas verschlossen, wie ich zugeben muss, doch den Rest des Buches kann man im Grunde nur als genial bezeichnen. Zum einen eben weil hier mehrere Stile abwechseln, zum anderen aber auch, weil die ganze Idee höchst gelungen ist. Ich muss sagen, dies war mein erster Roman von Herbert W. Franke, aber garantiert nicht mein letzter. Auch wenn „ZONE NULL“ sein ungewöhnlichster sein soll, woraus man schließen kann, dass die anderen gradliniger und „leichter“ sind. (Haiko Herden)
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