(Btb, ISBN 3442733235)
Der 15-jährige Kafka Tamura reißt von zu Hause aus und reißt nach Shikoku, wo er in einer Bibliothek den Bibliothekar Oshima trifft. Er darf in der Bibliothek auch wohnen und lernt dort die Besitzerin Saeki kennen. Bald verliebt er sich in die deutlich ältere Frau. Parallel läuft die Geschichte von Nakata. Einem alten Mann, der mit Katzen sprechen kann und der nach einem mysteriösen Vorfall in jungen Jahren dumm wurde. Er glaubt, jemanden umgebracht zu haben und eine innere Stimme treibt ihn zusammen mit dem Fernfahrer Hoshino ebenfalls nach Shikoku…
Das ist eine absolut oberflächliche und vollkommen unvollständige Inhaltsangabe. Haruki Murakami, Kultautor in seinem Lande, der auch hier bei uns immer mehr Freunde findet, hat einen Roman geschrieben, der wirklich zwischen Realität und Traum wandelt. Dabei wird das nicht streng getrennt, träumerische Dinge passieren die ganze Zeit, so regnet es Blutegel und Fische, da wird mit Katzen gesprochen, es erschienen Geister und vieles mehr. Und trotzdem geht die Geschichte straight weiter, steuert auf ein Zusammentreffen der beiden parallel erzählten Geschichten zu, der dann aber eher ruhig anstatt infernalisch daherkommt. Vielleicht ist das Buch an manchen Stellen etwas zu lang, aber das kann man verschmerzen, denn langweilig wird es wahrlich nie. Als Meisterwerk würde ich das nicht bezeichnen, ich bin auch nicht allzu wild darauf, weitere Bücher des Autoren zu lesen. Sicherlich werde ich das doch irgendwann mal tun, aber es ist nicht so, dass ich mir sofort weitere Lektüre besorgen müsste. (Haiko Herden)
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