 1980 hat Robert Van Ackeren sich von Privatleuten Super-8-Filme zuschicken lassen, hintereinander geschnitten, mit Kommentaren versehen und ins Kino gebracht. Die Filme zeigten einen Einblick in deutsche Schlafzimmer, ins Sexleben der kleinen Leute in den 1970er Jahren. Das war provokant und interessant, der Film war ein Erfolg, lief sogar Jahrzehnte in kleinen Kinos und brachte Van Ackeren wohl einiges Geld in die Kasse. Dieses scheint nun nach 27 Jahren alle zu sein und deshalb hat sich der gute Mann in den Keller begeben und weitere Schätze ans Tageslicht geholt. Die Auswahl ist wieder sehr gelungen, doch nun, im Jahre 2007 haben die Filme natürlich eine ganz andere Wirkung als 1980, wo die 1970er Jahre nicht allzu weit entfernt waren. Meist sind die Film in irgendeiner Weise erotisch, oftmals richtig pornographisch, manchmal sind es einfach nur Aufnahmen von Familienfeiern, manchmal selbstgedrehte Sketche, aber auch sozialkritische Beiträge gibt es zu sehen. Insgesamt 25 einzelne Filmchen. Wir sehen zum Beispiel ein Kind, das am FKK-Strand seine Mutter antatscht, einen kleinen, dicken Mann, der sich eine Ehefrau aus Thailand besorgt und das filmisch begleitet, Bayern, die bei einem Volksfest ein lebendes Huhn aus sportlichem Ehrgeiz erschlagen, verschiedene Sexszenen und vieles mehr. Das Ganze schwankt zwischen Peinlichkeit und Skurrilität, aber durchgehend unterhaltsam auf die eine oder andere Weise. Auf jeden Fall gibt es jede Menge primäre Geschlechtsteile in einer Unmenge von Schamhaaren zu erahnen. Witzigerweise schämt man sich bei vielen dieser Aufnahmen, obwohl man eigentlich ja unschuldig ist, man fragt sich aber insgesamt, ob nur die Deutschen so peinlich sind, oder ob das in anderen Ländern auch so war. Sollte man – wenn man eine Vorliebe für 1970er Jahre oder für Trashkultur hat – auf jeden Fall anschauen.
Die deutsche DVD von Kinowelt präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 2.0 Mono) sowie im Bildformat 4:3 (Vollbild). Als Extras gib es zwei Trailer, eine Fotogalerie, „Das Universum des Privaten“, Pressestimmen sowie eine Filmographie des „Regisseurs“. (Haiko Herden)
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