Jason ist der Sohn des Königs. Er ist auf der Suche nach dem Goldenen Vlies, das er dazu braucht, seinen Onkel Pelias vom Thron zu stoßen, der ihm eigentlich nicht gehört. Auf seiner Suche trifft er in Kolchis auf Medea, die ihn fortan auf seiner Reise begleitet. Sie verlieben sich dabei und heiraten später, als Jason das Vlies gefunden hat und in seine Heimat zurückgekehrt ist. Sie bekommen zwei Kinder, doch Jason ist unruhig und verlässt Medea, um Glauke, die Tochter des Königs von Korinth zu heiraten. Medea rast vor Wut, tötet die beiden Kinder und schwört grausame Rache…
Pier Paolo Pasolini war ein italienischer Regisseur, Publizist und Dichter. Seine Filme sind kein Mainstream, für ihn sind sie eine eigene Art, Gedichte zu erzählen und Sozialkritik zu üben, dabei schert er sich nicht um typische Erzählformen, bei denen sich der Zuschauer Popcorn essend und Bier trinkend in den Sessel legen kann. Seine Filme zählt man zum Neorealismus, „MEDEA“ hingegen ist eher poetisch ausgelegt und hält sich relativ dicht an den Mythos, den Euripides einst aufschrieb. Pasolini besetzte die Hauptperson mit der bedeutenden Opernsängerin Maria Callas, die die einzig professionelle Darstellerin in diesem Werk war, denn der Regisseur besetzte die übrigen Rollen ansonsten nur mit Laiendarstellern, ganz so wie er es bei seinen Filmen so gern tat. Unglaubliche Landschaftsaufnahmen, tolle Farben und eine hypnotisierende Ritualmusik machen „MEDEA“ zu einem Erlebnis erster Güteklasse.
Die DVD von Arthaus (auf 5000 Stück limitiert) ist zudem ebenfalls ein hervorragendes Werk. Das Master ist restauriert und es gibt jede Menge Bonusmaterial auf einer Bonus-DVD mit einer Dokumentation über die Dreharbeiten und über Maria Callas, Interviews sowie geschnittene Szenen. Die DVD präsentiert den Film in Deutsch und Italienisch (jeweils Dolby Digital 1.0) sowie im Bildformat 1:1.85 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Deutsch verfügbar. (Haiko Herden)
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