Lou Reed, eines der Gründungsmitglieder von The Velvet Underground, gleichzeitig deren Sänger und berühmt geworden mit wirklich unzähligen Hits, die bis heute als Klassiker gelten und auch etliche Mal gecovert wurden. Nach der Trennung der Band startete Reed eine Solokarriere, brachte ein Album auf den Markt, das nicht allzu sehr beachtet wurde, startete dann aber mit der LP „Transformer“ durch. Die Platte wurde von David Bowie produziert und mit „Walk On The Wild Side“ einen grandiosen Hit in die Musikgeschichte katapultiert. Das nächste Album nannte sich dann „Berlin“ und war ein Fiasko. Nicht künstlerisch, es ist Reeds wahrscheinlich bestes Werk, ein Konzeptalbum, das sich mit der Liebesgeschichte zweiter Junkies in eben jener deutschen Stadt befasst. Themengemäß ist das Album nicht locker, flockig, sondern vielmehr depressiv und düster, nicht im Gothic-Stil, sondern im Rockstil, wo auch gerne schon mal ordentlich mit den Gitarren gefrickelt wird. Das Album floppte, die Kritiker nahmen ihn auseinander und auch das Publikum war entsetzt. Dieses Erlebnis prägten ihn und sein Verhalten sowie seine Musik in den Folgejahren. Aus heutiger Sicht sieht man das Ganze natürlich ganz anders, heute gilt es als Meisterwerk, und so tat Lou Reed den Menschen einen Gefallen und brachte das Album auf die Bühne. An fünf Abenden spielte er in fast familiären Rahmen im St. Ann´s Warehouse die komplette Platte und Regisseur Julian Schnabel drehte mit. Das Ergebnis ist diese DVD, die man als Musikliebhaber natürlich im Schrank stehen haben sollte.
Die deutsche DVD von Arthaus präsentiert das Konzert in Dolby Digital 5.1 sowie im Bildformat 1:1.85 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es Trailer. (Haiko Herden)
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